Software im Vergleich
Individual-Software innovativer als Standard
"InnovationInnovation ist nicht das Ergebnis logischen Denkens, auch wenn das Ergebnis logisch ist" - dieser Satz wird Albert Einstein zugeschrieben. Glaubt man dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aus Mannheim, ist Innovation nicht zuletzt eine Frage der Unternehmens-Software. Alles zu Innovation auf CIO.de
Die Forscher haben in der Studie "Enterprise Software and Service Innovation: Standardization versus Customization" untersucht, wie sich bei 335 deutschen Dienstleistungs-Unternehmen der Einsatz von Standard-Software im Vergleich zu individuellen Lösungen auswirkt. Fazit: Wer Individual-Software nutzt, hat eine um 19 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit, einen innovativen Treffer zu landen.
Forscherin Miruna Sarbu, Mitautorin der Studie, kommentiert: "Dies liegt vermutlich daran, dass die Individual-Software den Unternehmen die Möglichkeit gibt, aktiv am Herstellungsprozess der Software mitzuwirken und dadurch eigenes IT-Fachwissen aufzubauen." Dadurch hätten Unternehmen die Chance, ihr Zeitmanagement und ihre Prozesse zu optimieren. Das wiederum setze Ressourcen frei, um innovative Dienstleistungen zu entwickeln.
Von allen untersuchten Firmen geben 76 Prozent an, neben Standard-Software auch Branchen-spezifische Lösungen einzusetzen. 38 Prozent arbeiten außerdem mit Individual-Software.
Anders sehen die Zahlen bei den Firmen aus, denen innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine Innovation gelang. Unter ihnen arbeiten nur 37 Prozent mit Branchen-Lösungen - aber 54 Prozent mit individueller Software.
Wissen um die Strukturen nötig
Die Forscher legen Wert auf den Hinweis, dass es mit dem Aufspielen solcher Software alleine nicht getan ist. Entscheider müssen die Strukturen und Abläufe ihres Unternehmens genau kennen und sich mit den Firmenzielen auseinandergesetzt haben, um das Potenzial der IT nutzen zu können.
Die Studienautoren haben außerdem verschiedene Einflussfaktoren wie Firmengröße und Alter der Belegschaft untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass solche Punkte in der Gesamtbetrachtung nicht wirklich signifikant sind. Um mögliche Zusammenhänge genauer zu analysieren, sei jedoch weitere Forschung nötig.