Moderates Wachstum

IT-Ausgaben 2006

05.10.2005
Die deutschen CIOs werden im kommenden Jahr voraussichtlich 2,8 Prozent mehr Geld für IT und Telekommunikation ausgeben. Im Bereich Services steigen die Ausgaben sogar um 5,9 Prozent. Die Branche zeigt sich - misserfolgsgewöhnt - zufrieden.

Rund 80 Milliarden Euro werden die deutschen Unternehmen im kommenden Jahr in ihre ITK-Infrastrukturen, -Dienstleistungen und -Software investieren. Die CIOs werden damit knapp drei Prozent (2,83) mehr Geld für ITK-Produkte in die Hand nehmen als im laufenden Jahr (77,64 Milliarden Euro). Das ergab eine Studie, für die 8000 ITK-Entscheider aus 3500 Unternehmen in Deutschland zu ihren für das kommende Jahr geplanten Investitionen in Computer- und Telekommunikationsprodukte befragt wurden. "Das ist nicht der Hype, aber nachdem das Wachstum 2005 unter zwei Prozent lag, eine gute Stabilisierung des Marktes", analysiert Peter Burghardt, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens TechConsult GmbH (Kassel) und Autor der Studie. Gute Nachrichten für die Beschaffungsseite: Aufgrund des prognostizierten moderaten Wachstums und der weitgehend abgeschlossenen Konsolidierungsphase der Anbieter werden die Preise wohl stabil bleiben.

Löwenanteil geht in Betrieb und Support

Besonderer Nachholbedarf besteht bei ITK-Services. Dieser Bereich wird mit 20,63 Milliarden Euro um 5,9 Prozent gegenüber dem aktuellen Jahr (19,48 Milliarden Euro) zulegen. "Services und Dienstleistungen sind die Gewinner im Investitionsjahr 2006", sagt Burghardt. Der Hauptanteil wird mit 8,15 Milliarden Euro für Betrieb und Support von ITK-Infrastruktur ausgegeben. Im Vergleich zum laufenden Jahr ein Anstieg von 8,1 Prozent. Für Software-Anwendungsentwicklung planen die Unternehmen eine Investition von 2,66 Milliarden Euro ein, ein Plus von 5,2 Prozent.

Den höchsten prozentualen Anstieg weisen dabei mit 9,2 Prozent die IT-Processing-Services auf, die mit 1,19 Milliarden Euro in die Budgets für 2006 einfließen. "Die Unternehmen werden prozesslastiger. Besonders der Mittelstand braucht Implementierungsunterstützung und Consulting", begründet Burghardt. Weitere Profiteure des kommenden Jahres werden daher mit einem voraussichtlichen Umsatzwachstum von 3,5 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro auch die Berater sein.

Den zweiten großen Brocken des Investitionskuchens werden Telekommunikationsunternehmen vertilgen. Die geplanten Ausgaben für Verbindungen werden mit 20,60 Milliarden Euro beziffert (plus 2,3 Prozent). Dabei nabeln sich die Unternehmen weiter ab: Zwar beanspruchen Festnetzverbindungen noch immer den Löwenanteil von 8,86 Milliarden Euro (minus 1,1 Prozent), doch wächst das Budget für Mobilfunk um knapp fünf Prozent auf 7,50 Milliarden Euro. Auch die Ausgaben für Internetzugänge sind mit 4,24 Milliarden deutlich höher als im Jahr 2005 (plus 5,1 Prozent).

Um die letzten großen Kuchenstücke werden sich Software- und Hardwareanbieter raufen. Für Software werden die CIOs im kommenden Jahr knapp 18 Milliarden (plus 2,6 Prozent) und für Hardware knapp 14,7 Milliarden (plus 1 Prozent) ausgeben. Wobei die Unternehmen auch hier auf Mobilität setzen. Für Notebooks planen sie über 2,6 Milliarden Euro ein - fast elf Prozent mehr als in diesem Jahr. Sicherheitsprodukte sind deutschen CIOs 13,4 Prozent mehr wert - 2006 insgesamt 1,26 Milliarden Euro.

Zur Startseite