IBM-Studie
KI ersetzt keine Jobs – aber Menschen ohne KI-Skills
Rasche Fortschritte in der KIKI, wie etwa der rasante Aufstieg von ChatGPT, scheinen traditionelle Geschäftsmodelle auf den Kopf zu stellen - und die Zukunft der Arbeit zu verändern. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
Viele Fragen dazu könnte der Bericht "Augmented work for an automated, AI-driven world" beantworten, für den das IBM Institute for Business Value (IBM IBV) gemeinsam mit Oxford Econcomics und SurveyMonkey zwei Studien durchgeführt hat. Zum einen wurden rund 3.000 Führungskräften aus 28 Ländern befragt, zum anderen 21.000 Arbeitnehmer aus 22 Ländern.
KI ändert die Jobprofile
Laut IBM IBV gaben vier von fünf Führungskräften zu Protokoll, dass generative KI die Mitarbeiterrollen und -fähigkeiten verändern wird. Aber nur 28 Prozent der CEOs haben die potenziellen Auswirkungen der generativen KI auf ihre aktuelle Belegschaft bereits konkret bewertet.
Dementsprechend würde das Management meist mit kurzfristigen Taktiken auf die Herausforderungen reagieren. Das größere Problem, das sich am Horizont abzeichne, würde dabei nicht angegangen: Viele der heute ausgeübten Tätigkeiten werden in den Unternehmen von morgen nicht mehr benötigt.
Zeitalter der Augmented Workforce
KI und intelligente Automatisierung führen, so die Studienautoren, zu einer neuen Arbeitsteilung zwischen menschlichen Arbeitskräften und Maschinen. So prognostiziert das Weltwirtschaftsforum (WEF), dass neue Technologien zwischen 2020 und 2025 weltweit 85 Millionen Arbeitsplätze ersetzen werden - und gleichzeitig 97 Millionen neue Stellen schaffen.
Dieser radikale Wandel läute ein neues Zeitalter ein. Das IBM IBV nennt es das Zeitalter der "Augmented Workforce". Hierunter verstehen die Forscher eine Ära, in der Mensch-Maschine-Partnerschaften die Produktivität steigern und einen exponentiellen Geschäftswert schaffen.
Disruptive Auswirkungen
Gleichzeitig vergrößere diese Entwicklung die globale Qualifizierungslücke. Diesbezüglich erwartet das WEF zwischen 2023 und 2028 disruptive Auswirkungen auf 44 Prozent der Qualifikationen von Arbeitnehmern - neun Prozentpunkte mehr als in der letzten Fünfjahresprognose.
Generative KI könnte diese Zahl noch weiter in die Höhe treiben. Während Arbeitnehmer auf allen Ebenen die Auswirkungen der generativen KI zu spüren bekommen werden, wird erwartet, dass Arbeitnehmer auf niedrigeren Ebenen den größten Wandel erleben werden.
Perspektivwechsel erforderlich
Mit der weiteren Entwicklung der KI werden sich die Auswirkungen auf alle Beteiligten, auch für die Führungskräfte, wahrscheinlich verstärken. Keine Ebene, so das IBM IBV, ist dagegen immun. Dies wird die Führungskräfte dazu zwingen, Aufgabenbereiche, Fähigkeiten und Arbeitsabläufe zu überdenken.
Dabei haben die Studienautoren herausgefunden, dass Unternehmenserfolg oft auf einem Perspektivwechsel basiert. Im Zeitalter der "Augmented Workforce" entwickelten die Führungskräfte leistungsstarker Unternehmen ihr Betriebsmodell weiter, um neue, durch den technologischen Fortschritt geförderte Arbeitsweisen zu berücksichtigen.
Betriebsmodelle ändern
Unternehmen, die ihr Betriebsmodell umgestaltet hätten, seien zudem beim Einsatz von KI schneller als ihre Konkurrenten. In den letzten drei Jahren haben laut IBM IBV Unternehmen, die das Betriebsmodell als ultimative Triebkraft der Unternehmenstransformation betrachten, bei Rentabilität, Umsatzwachstum, InnovationInnovation und Mitarbeiterbindung besser abgeschnitten. Insgesamt übertreffe diese Gruppe ihre Konkurrenz um 44 Prozent. Am schlechtesten schnitten die Unternehmen ab, die sich nur auf die SkillsSkills ihrer Mitarbeiter konzentrierten. Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Skills auf CIO.de
Den Autoren zufolge funktioniere es schlicht nicht, einfach nur Innovationen auf ein veraltetes Betriebsmodell aufzusatteln. Statt bestehende Arbeitsläufe einfach zu automatisieren, müssten Führungskräfte ihre Betriebsmodelle bis auf die Grundfesten entschlacken, um so echte Produktivitätssteigerungen zu erzielen.
Weg mit schlechten Geschäftsprozessen
Unternehmen würden die gleichen Aktivitäten automatisieren, die sie schon immer gemacht haben, anstatt sich auf die Suche nach einem besseren Weg zu machen. Zwar könnten kleine Änderungen die Effizienz steigern, doch Automatisierung und Optimierung machten schlechte Geschäftsprozesse nicht per se besser.
Erfolgreiche Unternehmen würden dagegen, um eine Ausgangsbasis zu schaffen, ihr Geschäft in seine wesentlichsten Bestandteile zerlegen.
Drei Schlüsselbereiche
Dabei haben die Autoren des Berichts drei Schlüsselbereiche identifiziert, die Unternehmen in ihren Augen adressieren sollten, um fit für die Zukunft zu werden:
Umgestaltung traditioneller Prozesse, Aufgabenbereiche und Organisationsstrukturen: Auf diese Weise kann Produktivität gesteigert werden. Zudem sind Geschäfts- und Betriebsmodelle möglich, die der neuen Natur der Arbeit entsprechen.
Aufbau von Partnerschaften zwischen Mensch und Maschine, die die Wertschöpfung, Problemlösung, Entscheidungsfindung und das Engagement der Mitarbeiter verbessern.
Investitionen in Technologien, die es den Mitarbeitern ermöglichen, sich auf weniger zeitaufwändige, höherwertige Aufgaben zu konzentrieren, und die das Umsatzwachstum fördern.
Interessierte finden den vollständigen Bericht "Augmented work for an automated, AI-driven world" hier zum Download.