CEO vs. CIO, COO und CFO
Konflikte im Management
- 57 Prozent der CEOs verbinden Wachstum mit harter Arbeit, 64 Prozent der CIOs, CFOs (Chief Financial Officer) und COOs (Chief Operating Officer) mit guter Planung
- Während sich CIOs, CFOs und COOs auf ihre Arbeit und ihre Abteilung konzentrieren können, haben CEOs mit unterschiedlichen Stakeholdern zu tun
Nicht jeder C-Level-Manager freut sich über Wachstum. Das zeigt die Studie "CEOs clash with their colleagues over business growth", für die der Softwareanbieter Epicor durch das Marktforschungsinstitut Morar rund 1.800 Führungskräfte befragen ließ. Laut Morar arbeiten die Befragten als CEO, CIO, CFO (Chief Financial Officer) und COO (Chief Operating Officer).
CEO auf verlorenem Posten
Tenor der Studie: Mancher CEO fühlt sich in diesem Punkt auf verlorenem Posten. Gut jeder Zweite (53 Prozent) erklärt, Wachstum sei "nicht lohnenswert". Das sei überraschend, kommentiert Epicor. Es passe nicht zum klassischen Bild des CEO als charismatischem und erfolgshungrigem Business Leader.
Die Marktforscher sehen die Ursache in der heutigen CEO-Rolle begründet. Während sich CIOs, CFOs und COOs auf ihre operative Arbeit in ihren jeweiligen Abteilungen konzentrieren dürften, reibe sich mancher CEO an Konflikten zwischen den verschiedenen Stakeholdern auf, mit denen er arbeite. Fast jeder zweite CEO (48 Prozent) sieht Wachstum mit "Herausforderungen" verbunden, unter den anderen Studienteilnehmern sind es nur 37 Prozent.
Rob Morris von der Beraterfirma YSC erklärt: "CEOs müssen sich den Fragen von Shareholdern, Investoren und Kunden stellen. Sie müssen dem Board Zahlen erklären, ohne taktische Entscheidungen selbst kontrollieren zu können."
CEOs haben auch eine andere Sicht auf Wachstum als die übrigen Befragten. So verbinden 57 Prozent der CEOs Wachstum mit "harter Arbeit". Die meisten anderen (64 Prozent) führen es auf gute Planung zurück. Hier nennt Morar ein spezielles Ergebnis für CIOs und CFOs: 40 Prozent von ihnen betonen, wie wichtig qualifizierte Mitarbeiter sind.
Insgesamt 38 Prozent der CEOs halten in erster Linie höhere Umsätze und Vertriebszahlen als Wachstumstreiber für wichtig. 31 Prozent der anderen Studienteilnehmer priorisieren Gewinn.
Der realistische Blick des CEO
Als Wachstumsbremser identifizieren 45 Prozent der CEOs Bürokratie, 42 Prozent der Anderen wirtschaftliche Unsicherheit. 42 Prozent der CEOs befürchten, mehr Wachstum führe zu weniger Kundennähe. Eine Einschätzung, die 38 Prozent der CIOs, COOs und CFOs teilen.
Der Softwareanbieter Epicor hat nach der Bedeutung von Informationen fragen lassen. Demnach betrachten 40 Prozent der CEOs "exakte Informationen" als unerlässlich für Wachstum. Unter den übrigen Befragten bestätigen das 34 Prozent.
Epicor will die Studienergebnisse nicht negativ sehen. Vielleicht haben CEOs einfach einen realistischeren Blick, kommentiert der Anbieter.