Reifenhersteller unter Druck
Michelin plant Abbau von bis zu 2.300 Stellen
Nahezu 60 Prozent des geplanten Abbaus sollen über freiwillige Vorruhestandsmöglichkeiten erreicht werden, der Rest über Abfindungsregelungen, teilte der Konzern mit Sitz in Clermont-Ferrand am Mittwoch mit. Bis zu 1.100 Stellen seien in den Büros und bis zu 1.200 in den Werken betroffen. Für den Reifenhersteller arbeiten nach eigenen Angaben mehr als 20.000 Menschen in Frankreich, weltweit sind es rund 127.000 Beschäftigte in 170 Ländern.
In den vergangenen zehn Jahren sei MichelinMichelin mit tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen auf dem globalen Reifenmarkt konfrontiert gewesen, vor allem durch "den massiven Zustrom von Billigprodukten", hieß es in einer Mitteilung. Es müsse daher strategische Veränderungen insbesondere in Frankreich geben, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Top-500-Firmenprofil für Michelin
Fokus auf Premium-Produkte
Der Konzern plane daher eine Modernisierung der Standorte und eine Stärkung im Bereich Premium- und Spezialreifen. Gleichzeitig sollen neue Geschäftsbereiche in Frankreich angesiedelt werden - etwa in den Bereichen Service, nachhaltige Materialien, Energiewende und Recycling. Der Konzern müsse seine Gesamtleistung deutlich verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Für jeden wegfallenden Arbeitsplatz verpflichte sich Michelin, innerhalb eines realistischen Zeitrahmens zur Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes beizutragen - etwa durch Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, hieß es. "Das ultimative Ziel dieses Projekts ist es, dass Frankreich, das Geburtsland von Michelin, auch in den kommenden Jahren ein Schlüsselland für den strategischen Wandel der Gruppe bleibt", betonte Michelin-Chef Florent Menegaux. Michelin will nun Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufnehmen, um eine Rahmenvereinbarung zu erarbeiten. (dpa/rs)