Spotify-Gründer Ek
Musikgeschäft kann dramatisch wachsen
Die Industrie sollte bedeutend größer sein, vielleicht sogar hunderte Milliarden Dollar schwer, sagte Ek der Technologie-Website "The Information". Im vergangenen Jahr lag der gesamte Umsatz im weltweiten Musikgeschäft nach Zahlen des Branchenverbandes IFPI bei knapp 15 Milliarden Dollar. Das Streaming aus dem Netz, bei dem Spotify als Marktführer gilt, macht erst einen kleinen Teil davon aus.
Der Weg zu Wachstum führe über eine Kombination aus Gratis- und Bezahlangeboten und "vielleicht niedrigerer Preise und höherer Preise", sagte Ek. Er verteidigte damit das Geschäftsmodell von Spotify, neben einem kostenpflichtigen Abo auch eine werbefinanzierte Gratisversion anzubieten. Von zuletzt 75 Millionen Spotify-Nutzern sind nur 20 Millionen zahlende Abokunden. Die Musikindustrie will dem Vernehmen nach kostenlose Angebote eindämmen. Diese Debatte werde derzeit zu sehr aus der Schwarz-Weiß-Perspektive geführt, kritisierte der Spotify-Gründer. "Musik gab es schon immer gratis und für Geld."
Ek rechnet auch damit, dass Regulierer das Musikgeschäft stärker unter die Lupe nehmen werden - auch angesichts des neuen Konkurrenzangebots zu Spotify von Apple. Angesichts der Dominanz von Googles Betriebssystem Android und Apple mit seinen iPhones müsse es eine Debatte über "Plattformneutralität" geben. Apple startet Ende Juni in mehr als 100 Ländern sein Streaming-Angebot. (dpa/tc)