PAC-Umfrage
Nachfrage nach mobilen Verwaltungslösungen steigt
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Obwohl SmartphonesSmartphones, TabletsTablets und mobile Apps heute fester Bestandteil des Geschäftsalltags sind, gibt es in den meisten europäischen Unternehmen keine Strategie für den Umgang mit mobilen Technologien. Zu diesem Fazit kommt Dr. Andreas Stiehler, Principal Analyst bei PAC und Lead Analyst einer Studie, in deren Rahmen mehr als 320 ITK- und Mobility-Verantwortliche in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz befragt wurden. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de
Die Umfrage ergab unter anderem, dass in 60 Prozent der europäischen Unternehmen nach wie vor ad-hoc und abhängig vom aktuellen Bedarf über den Einsatz mobiler Endgeräte und Anwendungen entschieden wird. Selbst jedes zweite Großunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verfolgt keine längerfristige Mobility-Strategie. Ebenso gibt es in vielen Unternehmen bislang auch keine Regeln für den Umgang mit mobilen Endgeräten und den darauf genutzten Anwendungen und Daten.
Kein Wunder, dass vor diesem Hintergrund nur jeder zweite ITK-Verantwortliche sein Unternehmen heute für die wachsenden Herausforderungen im Mobility-Segment für hinreichend gerüstet hält“, kommentiert PAC-Analyst Stiehler das Ergebnis. Anders herum betrachtet, sieht sich knapp jeder fünfte ITK-Verantwortliche von der Vielfalt an Endgeräten, Anwendungen und Betriebssystemen überfordert.
ByoD - Bring your own Disaster?
Vor allem die zunehmende Vielfalt mobiler Endgeräte und Anwendungen macht ITK-Verantwortlichen laut PAC zu schaffen. So kommen pro Unternehmen im Schnitt 2,4 (in Großbritannien sogar 2,9!) verschiedene Betriebssysteme zum Einsatz. Zumindest teilweise schuld daran ist die geschäftliche Nutzung privater Endgeräte, besser bekannt unter dem Kürzel ByoD. Allerdings, so berichtet Stiehler, werde dieser Trend heute von den meisten Unternehmen eher schweigend hingenommen, anstatt ihn proaktiv für sich zu nutzen, um die die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter zu steigern.
Auch die steigende Vielfalt mobiler Anwendungen hängt mit dem „Bring your own“-Trend zusammen. Denn zwei Drittel der Unternehmen lassen laut Umfrage ihren Mitarbeitern bei der Nutzung mobiler Anwendungen freie Hand – erlauben es ihnen also, unreglementiert und nach Bedarf geschäftliche sowie private Anwendungen zu nutzen. „Wer sich vor diesem Hintergrund nicht durch eine geeignete Lösung unterstützen lässt, der handelt in punkto Sicherheit und Administrationsaufwand grob fahrlässig“, betont Stiehler.
Dennoch hat laut PAC-Umfrage nur jedes vierte Unternehmen bislang eine MxM-Lösung im Einsatz, und nur 15 Prozent der Unternehmen haben bislang die Sicherheit mobiler Daten durch eine entsprechende Lösung adressiert. Bislang, denn wie die Umfrage weiter ergab, hat der Großteil der Unternehmen den Nachholbedarf bereits erkannt. „Die berichteten Planzahlen lassen kurzfristig Zuwächse bei MxM-Lösungen im hohen zweistelligen Bereich erwarten“, berichtet Stiehler.
Auch in dem Bereich angesiedelte IT-Berater werden laut PAC profitieren. Deren Kundenzahl dürfte sich innerhalb der nächsten Monate sogar verdoppeln, schätzt der Analyst. Ganz oben auf der Sourcing-Agenda stehen dabei laut PAC Beratungsleistungen zur Entwicklung eines Sicherheitskonzepts und zur Auswahl, beziehungsweise Umsetzung von MDM-Lösungen. Viele weitere Unternehmen melden Handlungsbedarf, haben aber noch keine konkreten Pläne.