Nach Ausscheiden von Leukert und Enslin

SAP-Chef McDermott: Es gibt keine Probleme im Vorstand

11.04.2019
SAP-Chef Bill McDermott sieht die Führungsriege des größten europäischen Softwareherstellers trotz zweier prominenter Abgänge in kurzer Zeit gut aufgestellt. "Es gibt und gab keine Probleme im Vorstand", sagte der US-Amerikaner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
SAP-Chef Bill McDermott
SAP-Chef Bill McDermott
Foto: SAP

"Wenn zwei Vorstände, die zusammen fünfzig Jahre für SAPSAP gearbeitet haben, nach langer Zeit etwas Neues planen, dann ist das völlig normal." Vor kurzem hatten Produktvorstand Bernd Leukert und jüngst auch der Cloud-Sparten-Chef Robert Enslin das Unternehmen verlassen. "Machen Sie aus dem Ausscheiden keine Fake News", betonte McDermott. Alles zu SAP auf CIO.de

Leukert war seit 1994 im Unternehmen, Enslin seit 1992. Beide gehörten seit 2014 dem Vorstand des Walldorfer Konzerns an. Leukert hatte unter anderem die wichtige neue Generation der SAP-Kernsoftware zur Unternehmenssteuerung S4 Hana in den Markt gebracht. Enslin steuerte das Wachstumsgeschäft mit der Software über das Internet (Cloud), für das SAP in den vergangenen Jahren für Dutzende Milliarden Euro zugekauft hatte. Einen Richtungsstreit oder Probleme bei der Integration übernommener Firmen verneinte McDermott. "Unser Aufsichtsratsvorsitzender Hasso Plattner und ich sind vollständig auf einer Linie."

Das Ausscheiden von Leukert und Enslin hatte bei Anlegern Fragen aufgeworfen. "Von Verunsicherung kann nicht die Rede sein", erwiderte McDermott. Mit der weiter wachsenden Business-Software und dem geplanten rasanten Umsatzanstieg bei Cloud Software werde der Dax-Konzern die Marge und den freien Geldzufluss in der Kasse steigern. "Das ist es, was die Aktionäre wollen, und das werden wir liefern."

Derzeit läuft bei dem Konzern die nächste Umbauwelle hin zu Zunkunftsfeldern, 4.400 Stellen will SAP umschichten. "Wie viele der hiervon betroffenen Mitarbeiter letztlich im Unternehmen bleiben, können wir heute noch nicht sagen", erklärte McDermott. "Es steht jedem Mitarbeiter frei, sich für die neuen Jobs zu bewerben. Und wenn Profil und Fähigkeiten stimmen, dann nehmen wir natürlich zuerst unsere eigenen Mitarbeiter." Es gebe aber auch Fähigkeiten, die sich nicht in kurzer Zeit nachholen ließen.

McDermott erneuerte seine Absicht, den Börsenwert des wertvollsten deutschen Dax-Konzerns bis 2023 auf 250 bis 300 Milliarden Euro zu steigern. Derzeit liegt der Marktwert aller SAP-Aktien bei gut 122 Milliarden Euro. Vom Höchststand bei 108,52 Euro von Ende September ist der Aktienkurs mit derzeit knapp 100 Euro etwas entfernt. (dpa/rs)

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