Strategien


Loslassen, aber bitte kontrolliert

Schatten-IT ist Notwehr

04.10.2013
Von Bernd Seidel

Nüchtern analysieren

"Hier liegt der Kern des Problems", findet Heiko Henkes, Senior Advisor Manager der Experton Group. Die Services der internen IT seien im Vergleich zu den Angeboten zahlreicher Cloud-Provider zu langsam und sperrig. "Reset-Knopf drücken" und die "Situation nüchtern analysieren", empfiehlt er den IT-Verantwortlichen.

Dazu könne es erforderlich sein, das IT-Service-Management neu aufzusetzen und zu hinterfragen, welche Vereinbarungen überhaupt noch sinnvoll sind - und welche vielleicht gar nicht bestehen. Das Regelwerk und die Erfahrungen etwa mit der Best-Practices-Sammlung ITILITIL v3 oder dem Rahmenwerk COBIT seien vorhanden. Henkes plädiert für mehr Offenheit: "ITSM darf kein Closed Shop sein." Anwender heute seien gleichermaßen Konsumenten und Produzenten von IT-Leistungen. Wer hier allzu dogmatisch an Regeln festhalte, werde sich irgendwann auf der Verliererstraße wiederfinden. Alles zu ITIL auf CIO.de

Nicht an die Kette

Anwender und ganze Abteilungen sollten nicht in die risikobehaftete Schatten-IT getrieben werden. Man könne die Mitarbeiter im Zeitalter von Consumerization of IT und Social Business nicht rigoros an die Kette legen. Sie bräuchten vielmehr einen ITIL-konformen und somit anforderungsgemäßen Spielraum für produktives und vor allem sicheres Arbeiten mit neuen Medien.

"Systeme aus der Cloud grundsätzlich abzuschalten ist auf jeden Fall kontraindiziert", erklärt Direkt-Gruppe-Manager Lührs. Die IT könne von Cloud-Anbietern vielmehr profitieren, ihr eigenes Image verbessern und sich gegenüber den Anwendern als Berater auf Augenhöhe positionieren. "Dazu muss sie von den Vorzügen lernen, die Cloud-Software heute bietet." Einfache, intuitive Bedienung, schnelle Konfiguration und sofortige Verfügbarkeit, um einige zu nennen.

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