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Analysten-Kolumne

T-Systems: Umbau ja - aber zu wenig Neuausrichtung

28.05.2008
Dan Bieler ist Principal Analyst bei Forrester Research. In seiner Position hilft er CIOs sich besser auf Veränderungen vorzubereiten, die durch digitale Trends in der Informationstechnologie verursacht werden. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Erarbeitung von Strategien in den Bereichen digitale Veränderung von Geschäftsprozessen und Modellen, Collaborative und Shared Economy, sowie der effekiven Nutzung von Netzwerkinfrastruktur um effizienter agieren zu können und Innovation voranzutreiben.
Der IT-Anbieter T-Systems driftete 2007 steuer- und führungslos dahin, was bei den Unternehmenskunden der Deutschen Telekom für erhebliche Verunsicherung sorgte. Für uns glich die Lage von T-Systems einem Stau. Um T-Systems wieder in Fahrt zu bringen, müssen die Hindernisse, die diesen Stau bedingt haben, beseitigt werden.
IDC-Analyst Dan Bieler: "T-Systems sollte eine zentralere Rolle bei der Bereitstellung von IT-Services und Software-Skills für die Deutsche Telekom spielen."
IDC-Analyst Dan Bieler: "T-Systems sollte eine zentralere Rolle bei der Bereitstellung von IT-Services und Software-Skills für die Deutsche Telekom spielen."
Foto: IDC Central Europe GmbH

Am 16. April 2008 stellte T-Systems auf dem Analystentag für Industrieanalysten in Bonn ihre neue Struktur sowie die Kernaspekte der neuen Unternehmensstrategie vor. Das meiste davon macht für T-Systems durchaus Sinn. Dennoch liegt die Neuausrichtung hinter dem was wir für notwendig halten würden, um eine langfristig erfolgreiche Strategie für den Deutsche-Telekom-Konzern zu entwickeln. Wir glauben, dass die Deutsche Telekom weiterhin den wirklichen Wert von T-Systems verkennt.

T-Systems-Chef Reinhard Clemens hat die Hauptherausforderungen für T-Systems bereits ausgemacht.
T-Systems-Chef Reinhard Clemens hat die Hauptherausforderungen für T-Systems bereits ausgemacht.

Der "neue" T-Systems-Chef Reinhard Clemens unterstrich die bekannten Probleme des Umsatzrückgangs, zu hohe Kosten und eine unterdurchschnittliche Kundenzufriedenheit, als die Hauptherausforderungen, denen sich T-Systems konsequent stellen muss. Bis 2010 soll das Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich liegen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bis 2010 von 1,3 Prozent in 2007 auf einen mittleren einstelligen Bereich steigen. Für uns ist klar, dass man um einen radikalen Personalab- und umbau bei T-Systems nicht herumkommt.

Ist T-Systems nun auf dem richtigen Pfad? Wir denken, dass die richtigen Weichen gestellt werden. T-Systems will vor allem mit einer einfacheren Organisationsstruktur und mit einem Fokus auf den europäischen Markt auf die Herausforderungen reagieren. Nun muss T-Systems beweisen, dass es die Pläne effektiv umsetzen kann.

Die angekündigte Vereinfachung der Organisationsstruktur basiert dabei in erster Linie auf der Zusammenführung der früheren Einzelsparten Enterprise Services und Business Services. T-Systems kreiert einen neuen Geschäftsbereich ICT Operations, dessen Aufgabe die Entwicklung innovativer, standardisierter ITK-Angebote für Kerngeschäftsfelder ist (Business Process OutsourcingOutsourcing sowie MedienMedien & Fernsehen sind hier nicht mit eingeschlossen). Die Sparte Systemintegration bleibt weiterhin bestehen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien

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