Trend zur Transparenz

Unternehmen setzen auf Business Intelligence

05.02.2004
Von Patrick Goltzsch
Der Markt für Business Intelligence Software wird in Europa in den nächsten Jahren stark wachsen. Die Beraterfirma Gartner erwartet eine jährliche Zunahme des Marktvolumens um 8,2 Prozent.

Den größten Anteil am Markt für Business IntelligenceBusiness Intelligence Software (BI) in Europa bildet England bedingt durch die Unternehmen, die dort ihren europäischen Hauptsitz haben. Das Marktvolumen in England belief sich 2002 auf 157 Millionen Dollar und wird auf 238 Mio. Dollar klettern. Deutschland folgt an zweiter Stelle. Der Markt wird hier 2007 ein Volumen von 148 Mio. Dollar erreichen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Den Marktforschern von IDC zufolge erreichte der Weltmarkt für BI-Software im Jahr 2002 ein Volumen von 3,7 Milliarden Dollar. Die Forscher gehen von einem weltweiten Wachstum von jährlich 4,1 Prozent in den nächsten Jahren aus. Demnach legt der Markt in Europa überdurchschnittlich zu, "doch der Trend in Europa hinkt der Entwicklung in den USA hinterher", sagt Fabrizio Biscotti, Analyst bei Gartner für den Software-Markt.

Beobachter gehen von einer weiteren Konsolidierung des stark fragmentierten Marktes aus. Den Anfang machte im vergangenen Jahr Business Objects mit der Übernahme von Crystal Decisions. Dann folgte der Kauf von Brio Software durch Hyperion, sowie Actuate, die Nimble Technologies erwarben. Mit diesen Transaktionen wollen die Anbieter vor allem ihre Produktportfolios vervollständigen, da ihre jeweiligen Programme sich meist auf einzelne Aspekte der Unternehmensdaten beschränken.

Parallel dazu erweitern breiter aufgestellte Anbieter wie MicrosoftMicrosoft, OracleOracle oder SAPSAP ihre Produktlinien um Berichtsfunktionen. Gartner geht davon aus, dass die klassischen BI-Anbieter dadurch zunehmend unter Druck geraten werden. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Angetrieben werde die vermehrte Einführung von BI-Software, so Gartner, durch den Zwang zu mehr Transparenz. "Manager sind mittlerweile verantwortlich für die Qualität und Zeitnähe ihrer Berichte", sagt Frank Buytendijk, Vize-Präsident Research bei Gartner. Als gegenläufige Tendenz macht Buytendijk den Hang von Managern aus, nicht nur die Kontrolle über den Informationsfluss zu behalten sondern dabei auch die Streuung von Daten einzugrenzen.

Das Potenzial der Berichtssoftware, die häufig nur zur Messung der Unternehmensperformance eingeführt wurde, entfalte sich jedoch erst, wenn damit auch eine Änderung der Kultur zum offenen Umgang mit Informationen einhergehe, sagt Buytendijk. "BI Initiativen können diese Transformation unterstützen".

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