TikTok nur der Anfang
US-Regierung kündigt breites Vorgehen gegen chinesische Apps an
"Apps aus der Volksrepublik China bedrohen unsere Privatsphäre, verbreiten Computerviren und streuen Propaganda und Falschinformationen", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo in der Nacht zum Donnerstag. Sie sollten aus den App Stores in den USA entfernt werden.
Neben der Video-App Tiktok, die zuletzt in die Schlagzeilen geriet, erwähnte Pompeo auch den in China äußerst populären Messenger-Dienst WeChat. Es gab zunächst keine Angaben dazu, wer und nach welchen Kriterien die Vertrauenswürdigkeit der Apps feststellen soll.
Pompeo will auch dafür sorgen, dass persönliche Informationen amerikanischer Bürger und Daten von US-Unternehmen nicht in Cloud-Diensten chinesischer Anbieter wie Alibaba, Baidu und Tencent landen. Ferner will die US-Regierung den Zugang chinesischer Netzbetreiber wie China Mobile zu amerikanischen Telekom-Netzen unterbinden.
Der US-Außenminister rief auch Unternehmen aus anderen Ländern auf, ihre Anwendungen nicht in den hauseigenen App Store des chinesischen Smartphone-Anbieters Huawei zu bringen. Huawei baut eine eigene App-Plattform auf, da die Firma durch US-Sanktionen bei neuen Modellen nicht mehr auf Googles Download-Angebot Play Store für Android-Smartphones zurückgreifen kann. Die amerikanische Regierung wirft Huawei unter anderem Spionage vor, das Unternehmen weist dies zurück.
Im Fall von Tiktok hatte US-Präsident Donald Trump jüngst ein Verbot in den USA ins Gespräch gebracht, unter Hinweis auf eine Gefährdung von Nutzerdaten. Aktuell verhandelt Microsoft mit dem chinesischen Mutterkonzern Bytedance über den Kauf des US-Geschäfts der auch in Deutschland populären Video-App. Tiktok erklärt, man habe nie Daten mit chinesischen Behörden geteilt. (dpa/ad)