VW-Kassen sprudeln
VW-Rekorde bringen auch Hauptaktionär Porsche SE mehr Geld ein
Die Porsche SE verbuchte 2017 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 3,33 Milliarden Euro - im Wesentlichen dank ihrer VW-Anteile. Das war fast zweieinhalb Mal so viel wie 2016. In Folge glänzender Zahlen bei Volkswagen rechnet die Holding mit steigenden Gewinnen. Dieses Jahr sollen es 3,4 bis 4,4 Milliarden Euro werden, kündigte Vorstandschef Hans Dieter Pötsch am Dienstag in Stuttgart an.
Porsche SE kontrolliert VW
Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Porsche SE hält gut 52 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen. Obwohl sie ihr Geld auch in einige andere Firmen steckt, hängt ihr Ergebnis nahezu ausschließlich davon ab, wie die Geschäfte bei den Wolfsburgern laufen. "Nach wie vor repräsentiert sie mehr als 90 Prozent der Vermögenswerte der Porsche SE", sagte Pötsch über die Volkswagen AGVolkswagen AG. Und auch die hat 2017 mehr als doppelt so viel Gewinn gemacht wie im Jahr davor. Top-500-Firmenprofil für Volkswagen AG
Beide KonzerneKonzerne sind eng miteinander verwoben, auch die Porsche SE ist in zahlreiche juristische Auseinandersetzungen in Sachen Diesel verwickelt. Das Verfahren mit Aktionären um die Folgen der gescheiterten VW-Übernahme läuft noch. Die Holding betrachtet sämtliche Klagen als unbegründet oder unzulässig. Top-Firmen der Branche Automobil
PSE-Chef Pötsch ist zugleich Aufsichtsratschef bei Volkswagen. VW-Vorstandschef Matthias Müller wiederum sitzt im Porsche-SE-Vorstand. Ex-VW-Patriarch Ferdinand Piëch war vergangenes Jahr ausgestiegen: Er verkaufte einen Großteil seines PSE-Aktienpakets an andere Familienmitglieder und legte danach auch seinen Sitz im Aufsichtsrat nieder. Bei der Hauptversammlung im Mai sollen nun Vertreter der vierten Generation der Familie in das Kontrollgremium aufrücken.
Lange Zeit hatte die PSE gerade einmal um die 30 Mitarbeiter. Seit der Übernahme des Karlsruher Software-Entwicklers PTV sind es nun mehr als 800, die zum Konzern gehören. Zudem hat PSE begonnen, sich verstärkt auch nach Start-ups umzusehen. Zwei kleinere Beteiligungen an US-Unternehmen wurden erworben. Man schaue insbesondere in die Bereiche Sensorik für autonomes Fahren und Batterietechnologie - allerdings nicht aus dem Blickwinkel eines Autoherstellers, sondern aus dem eines Investors, betonte Vorstandsmitglied Philipp von Hagen. (dpa/rs)