Galeria Karstadt Kaufhof

Warenhauskette soll 100 Millionen Euro Investitionskapital erhalten

13.05.2024
Zahlreiche Filialen der angeschlagenen Warenhauskette sollen modernisiert werden. Zuletzt hatten sich die neuen Eigner bedeckt gehalten, wieviel Geld sie in das Unternehmen stecken wollen.
Galeria Karstadt Kaufhof: Es soll Geld für Investitionen geben. Ein Experte befürchtet allerdings, dass die Summe lange nicht reicht.
Galeria Karstadt Kaufhof: Es soll Geld für Investitionen geben. Ein Experte befürchtet allerdings, dass die Summe lange nicht reicht.
Foto: Chris Redan - shutterstock.com

Die neuen Eigentümer von Galeria KarstadtKarstadt Kaufhof wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren bis zu 100 Millionen Euro investieren, um die verbleibenden Warenhausfilialen zu modernisieren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus dem Umfeld der Eigner. Der "Spiegel" hatte zuerst darüber berichtet. Top-500-Firmenprofil für Karstadt

Im Zuge des Insolvenzverfahrens sollen Ende August 16 der 92 Galeria-Filialen schließen. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz Galeria übernehmen will. Bisher hatte sie sich nicht dazu geäußert, wieviel Geld sie in das WarenhausunternehmenWarenhausunternehmen stecken wollen. Top-Firmen der Branche Handel

Der bisherige Galeria-Eigentümer, der österreichische Unternehmer René Benko, hatte im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für die Sanierung von Galeria zugesagt, die Hälfte davon als Darlehen. Außer einer Million Euro Stammkapital ist wegen der Schieflage von Benkos Signa-Gruppe jedoch nichts geflossen. Dadurch war Galeria in Schwierigkeiten geraten und hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.

Experte: Investitionen von über 1 Milliarde Euro nötig

Der Handelsexperte Carsten Kortum sieht bei Galeria einen erheblichen Investitionsstau. Nur zehn Warenhäuser seien bisher modernisiert worden. Bei den übrigen 66 liege der Investitionsbedarf bei durchschnittlich 20 Millionen Euro pro Filiale, schätzt der Professor der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn. Insgesamt seien Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro nötig.

Die Übernahme durch NRDC und Beetz kommt nur dann zustande, wenn die Gläubiger den Insolvenzplan am 28. Mai annehmen und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben. (dpa/rs)

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