Chancen und Risiken für die Konjunktur

Was 2017 wichtig wird

15.12.2016
Wahlen in wichtigen Euro-Ländern, Amtsantritt von US-Präsident Trump, Beginn der Brexit-Verhandlungen: Das kommende Jahr verspricht turbulent zu werden. Welche Folgen hat das für die deutsche Konjunktur?
Der Welthandel schwächelt, das Brexit-Votum und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten verunsichern die Wirtschaft. In Italien steht die neue Regierung Paolo Gentiloni vor enormen Herausforderung und 2017 stehen Wahlen in wichtigen Euro-Ländern an, darunter Frankreich und Deutschland. Was spricht für eine Fortsetzung des Konjunkturaufschwungs in Deutschland im kommenden Jahr und was dagegen?
Der Welthandel schwächelt, das Brexit-Votum und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten verunsichern die Wirtschaft. In Italien steht die neue Regierung Paolo Gentiloni vor enormen Herausforderung und 2017 stehen Wahlen in wichtigen Euro-Ländern an, darunter Frankreich und Deutschland. Was spricht für eine Fortsetzung des Konjunkturaufschwungs in Deutschland im kommenden Jahr und was dagegen?
Foto: Arthimedes - shutterstock.com

Starke Binnenwirtschaft

Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Verbraucher sind in Konsumlaune. Schon seit einigen Quartalen wird das Wirtschaftswachstum in Deutschland vor allem vom Konsum im Inland getragen. "Auf der positiven Seite der wirtschaftlichen Bilanz stehen das kräftige Beschäftigungswachstum, die rückläufige Arbeitslosigkeit, die steigenden Realeinkommen und der wachsende Konsum sowie der robuste Export", argumentieren Volkswirte der Allianz.

Inflation

Trotz des jüngsten Anstiegs ist die Teuerungsrate in Deutschland immer noch vergleichsweise niedrig. Da die Lohnabschlüsse über der Preissteigerung liegen, haben die Beschäftigten unter dem Strich mehr im Geldbeutel. Das kann den Konsum ankurbeln. Zwar dürften die Zeiten von Inflationsraten bei null vorbei sein, doch einen rasanten Anstieg der Verbraucherpreise erwarten Ökonomen nicht. Die Bundesbank rechnet für 2017 mit einer Inflationsrate von 1,4 Prozent nach 0,3 Prozent in diesem Jahr.

Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung schwächelte zuletzt gegenüber dem Dollar. Für exportorientierte Firmen kann ein niedrigerer Euro-Kurs eine Art kostenloses Konjunkturprogramm sein. Sie können Autos, Maschinen und andere Produkte "Made in Germany" im Dollarraum oder in Ländern, die ihre Währung an den Greenback koppeln, tendenziell billiger anbieten. Das kann die Nachfrage ankurbeln. Zudem steigen im Ausland erzielte Einnahmen bei der Umrechnung in Euro. Nach Einschätzung der Deutschen Bank könnte der Euro bis Ende 2017 auf 0,95 Dollar sinken. "Die zunehmende Zinsdifferenz zwischen Europa und Amerika wird im Jahresverlauf zu Kapitalflüssen Richtung USA führen", argumentiert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden.

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