Amazon Web Services
Wie Bayer auf AWS-Basis innoviert
Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Bayer Crop ScienceBayer Crop Science, die Landwirtschaftssparte des deutschen Biotechnologieriesen, möchte in den kommenden Jahren innovative Lösungen für Landwirte auf der ganzen Welt bereitstellen. Dazu sieht der Konzern generative, künstliche Intelligenzkünstliche Intelligenz (Generative AIGenerative AI; GenAI) als wichtigen Katalysator an. Top-500-Firmenprofil für Bayer Crop Science AG Alles zu Generative AI auf CIO.de Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
Mit der bisherigen, in die Jahre gekommenen Data-Science-Plattform von Bayer Crop Science war Generative AI allerdings nicht zu realisieren. Daher entschieden sich Will McQueen, Head of Crop Science Global Data Assets, und sein Team dazu, die Legacy-Lösung durch ein modernes, KI-fähiges Pendant zu ersetzen.
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Dieses soll in den kommenden Monaten mit dem ersten Release des "Decision Science Ecosystem" (DSE) ausgerollt werden. Das ist eine von Bayer Crop Science entwickelte Plattform, die auf Amazon Sagemaker Studio basiert. Sie ist mit den KI-Funktionalitäten von Amazon Bedrock und Q ausgestattet. Die Lösung soll künftig konzernweit von Datenwissenschaftlern und Engineers genutzt werden, um Innovationen im Bereich der Agrarwirtschaft zu entwickeln und voranzutreiben.
Artificial Intelligence aids farmers by analyzing data to offer personalized recommendations for optimal efficiency in farming. Bayer is leading the way in using tailored algorithms to provide global farmers with personalized advice. Learn more: https://t.co/h1FDaJiPPm pic.twitter.com/Gub0L0mlmz
— Bayer U.S. ???? | Crop Science (@Bayer4CropsUS) April 10, 2024
Grundlagenarbeit mit Generative AI
Den initialen Entwurf für die DSE-Plattform hat ein etwa zehnköpfiges Team, bestehend aus Engineers und Executives von Bayer, Amazon Web Services (AWS) sowie der Unternehmensberatung Slalom Consulting erarbeitet. Seit etwa einem Jahr wird inzwischen an der Plattform gefeilt, wie McQueen verrät: "Unsere Datenwissenschaftler haben mehrere Proofs of Concept zu generativen KI-Modellen auf der neuen Plattform entwickelt, die sich derzeit in der Experimentier- und Evaluierungsphase befindet. Die ersten Modelle werden nicht vor 2025 in Produktion gehen."
Da die Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline von Bayer Crop Science streng vertraulich ist, kann McQueen diesbezüglich nicht viel Konkretes preisgeben, versucht sich jedoch an einem Ausblick: "Forschrittliche, generative Intelligenz könnte eines Tages dazu genutzt werden, hybrides oder völlig neuartiges Saatgut zu entwickeln, das der globalen Lebensmittel-Lieferkette zugute kommen könnte. Die Plattform wird die Entwicklung neuartiger landwirtschaftlicher Produkte und Lösungen erheblich vorantreiben."
Wie viele andere Unternehmen hat auch Bayer zunächst damit begonnen, mit Hilfe der Generative-AI-Tools von AWS grundlegende Geschäftsprozesse zu automatisieren - etwa, interne, technische Dokumentationen zu erstellen. Das ist ein Feature, das dem DSE-Plattform-Kernteam jetzt zugutekommt, wie McQueen erklärt: "Bevor dieses Feature existierte, musste jeder Engineer seinen individuellen Code dokumentieren. Die Out-of-the-Box-Fähigkeiten der AWS-Tools machen diese manuelle Arbeit überflüssig - und befähigen unsere Teams, effektiver zu arbeiten und schneller Mehrwert zu liefern."
AWS-Fokus mit Open-Source-Vorteilen
Bayers Data-Science-Plattform soll künftig nicht nur die Möglichkeit bieten, Code auf Grundlage natürlicher Sprache zu generieren. Das Plattformteam von Bayer Crop Science hat auch einige spezielle Funktionen entwickelt. Dazu zählt etwa eine individuelle "Model Registry", die es ermöglicht, KI-Modelle über ihren gesamten Lebenszyklus zu tracken sowie die (Code-basierte) Zusammenarbeit von Datenwissenschaftlern erleichtern.
"Wir sehen insbesondere in der Wiederverwendbarkeit der Ergebnisse das Potenzial, um mit Generative AI schneller neue Möglichkeiten zu schaffen", erklärt McQueen. Die Flexibilität und Offenheit der Tools von AWS hat den Datenentscheider auch dazu bewogen, die Partnerschaft auszubauen, wie er erklärt: "Wir betreiben eine Multi-Cloud-Umgebung und die auf Amazon Bedrock basierende Plattform ermöglicht unseren Datenwissenschaftlern und Ingenieuren, auf eine Vielzahl von Large Language Models aus dem Open-Source-Bereich zuzugreifen - zum Beispiel über Marktplätze wie Hugging Face."
Zudem ermögliche die KI-Plattform von AWS auch, die jeweils bevorzugte Datenplattform zu nutzen, so McQueen. Das sei ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, KI-Modelle zu entwickeln. Im Fall von Bayer Crop Science kommt Google BigQuery als Data-Warehouse-Lösung zum Einsatz. Der Manager bringt den aus seiner Sicht größten Benefit der Partnerschaft mit AWS auf den Punkt: "Wir haben früh erkannt, dass wir mit AWS die Möglichkeit haben, flexible, technische Fähigkeiten und eine modulare Architektur zu entwickeln."
Die Auffassung, dass neue Technologien von entsprechenden Change-Initiativen begleitet werden sollten, vertritt man auch bei Bayers Landwirtschaftssparte. Nicht ohne Grund, wie McQueen betont: "Das Veränderungsmanagement, das mit dem Einsatz von KI-Plattformen verbunden ist, ist selbst für hochqualifizierte Mitarbeiter komplex und erfordert eine sorgfältige Evaluierung. Es braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis man bereit ist, seine Aufgaben grundlegend anders zu erledigen und dafür KI zu nutzen."
Deswegen schult der Konzern auch seine Datenwissenschaftler und Engineers in Sachen Prompt Engineering und fortschrittliche Datentechnologien. Das Ziel besteht dabei darin, die Wissenschaftler von Bayer Crop Science sukzessive zu befähigen, neue, einzigartige Tools und Funktionen zu entwickeln.
Disruptives in Arbeit
Bei aller Begeisterung haben McQueen und sein Team dabei auch die Risiken nicht vergessen, die mit dem Einsatz von KI-Systemen verbunden sind. Um diese zu minimieren, hat Bayer Crop Science seine Data-Science-Plattform mit automatisierten Filter- und Monitoring-Tools ausgestattet. Die sollen verhindern, dass etwa urheberrechtlich geschützte oder sensible Daten durchsickern oder, dass vielversprechende aber ungetestete Lösungen bei Landwirten ausgerollt werden.
"Bei allen neuen Funktionen, die wir entwickeln und die das Potenzial haben, auf den Markt zu kommen oder direkt in einen Workflow-Prozess eingebettet zu werden, müssen unsere Mitarbeiter sorgfältige Benchmarking- und Testverfahren einhalten. Nur dann können daraus Standardprodukte entstehen", spezifiziert McQueen die Bemühungen seines Teams.
Mit Blick auf die Zukunft stellt der Bayer-Manager Großes in Aussicht: "Wir entwickeln gerade aktiv einige neue Anwendungsfälle, die in der Agrarwirtschaft für Disruption sorgen werden." (fm)
- Markus Schümmelfeder
Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer. - Martin Richtberg
Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering. - Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand. - Michael Nilles
Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich. - Abel Archundia-Pineda
Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG. - Michael Jud
Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm. - Alessandro de Luca
Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen. - Hermann Schuster
Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen. - Bijoy Sagar
Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl. - Martin Wiedenmann
Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München. - Andreas Becker
Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen. - Sandeep Sen
Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien. - Peter Buchmüller
Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war. - Berthold Kröger
Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt. - Alexander Bode
Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies. - Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt. - Stephan Heinelt
Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen. - Martin Kinnegim
Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern. - Walter Grüner
Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik. - Tobias Günthör
Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group. - Carsten Priebs
Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.