BDZV-Kongress

Wie die Zeitungen sich digital wandeln

21.09.2015
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sieht im digitalen Umbruch der Branche große Chancen.

Im neuen Jahrbuch "Zeitungen 2015/16" beschreibt anlässlich des heute beginnenden BDZV-Zeitungskongresses in Regensburg der Multimedia-Referent des BDZV, Holger Kansky, acht Trends, mit denen sich die Tageszeitungen im schärfer gewordenen Wettbewerb behaupten können. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentiert eine gekürzte Fassung:

1. Die digitale Welt braucht Journalisten und Verlage

Wenn es um Einordnung, Orientierung, hochwertige Unterhaltung und Inspiration geht, werden die etablierten journalistischen Marken der Verlage auch in Zukunft nicht ersetzbar sein. (..) Katzenbilder können alle, professionellen Journalismus nur VerlageVerlage. Top-Firmen der Branche Medien

2. Social ist die neue Homepage

Die Menschen entscheiden sich heutzutage immer stärker über Google oder die sozialen Netzwerke für ein Thema, und erst auf diesem Weg landen sie bei einer Zeitungsmarke. (..) Als eine wichtige Konsequenz sollten alle Redakteure auch Social-Media-Redakteure sein, die Inhalte verbreiten und mit den Lesern diskutieren.

3. Zeitungen werden Softwareanbieter

Alle Unternehmen - auch Verlage - sind in der Zukunft Software-Unternehmen. (..) Wer die Technologie nicht beherrscht, hat verloren.

4. Leser zu Stammlesern machen

Ziel bei allen digitalen Aktivitäten muss es sein, die Nutzertreue zu erhöhen und die Zeit, die jemand auf dem Online-Angebot einer Zeitung verbringt, weiter auszudehnen.

5. Daten sind das neue Öl

Durch die Einführung von Paid Content werden die bisher anonymen Online-Leser erstmalig identifizierbar. Verlage, die sich konsequent an den Daten orientieren, können die Kündigungsquoten reduzieren, personalisierte Angebote entwickeln und auf weitere Produkte des Verlags aufmerksam machen.

6. Sich unterscheidbar machen

Jeder Verlag sollte sich die Frage stellen, welchen wahrnehmbaren, eindeutigen Nutzen er Lesern bieten kann, damit diese die eigenen Inhalte für so wertvoll erachten, dass sie dafür Geld bezahlen. (..) Mit den Worten von Journalismus-Professor Jeff Jarvis gesprochen: "Do what you can do best and link to the rest."

7. Mehr Risiko wagen

Verlage müssen ausprobieren, Fehler machen, scheitern und es neu versuchen. Sie müssen offener für Veränderungen, mutiger in der Umsetzung und agiler in der Produktentwicklung werden. Sie können dabei viel von der Kultur in Startups lernen.

8. Im Gespräch bleiben

Nie zuvor waren die Möglichkeiten so vielfältig, um mit Konsumenten zu kommunizieren. Immer mehr Verlage folgen der Digitalstrategie, überall dort vertreten zu sein, wo die Kunden aufgrund ihres veränderten Nutzungsverhaltens Inhalte konsumieren.

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