IT-Pilotprojekte starten
Bürokratie-Kosten senken
Immer wieder und wieder müssen Unternehmen für verschiedene Zwecke Firmen- oder Personaldaten für Verwaltungsvorgänge aufbereiten - oftmals ähnliche Daten. In diesen hochgradig redundanten Prozessen zwischen Staat und Industrie verbirgt sich für beide Seiten ein enormes Einsparpotenzial, indem Verwaltungsabläufe automatisiert und die Schnittstellen zwischen den Unternehmen und den Behörden standardisiert werden.
Die Möglichkeiten und das Potenzial für deutlich günstigere, transparentere und sicherere Prozessketten haben fünf Fraunhofer-Institute und die TU München vor kurzem in Zusammenarbeit mit Unternehmen in drei Machbarkeitsstudien für das Bundesministerium des Inneren aufgezeigt.
Auf Basis der Machbarkeitsstudien zur „Automatisierung von Prozessketten“ zu den Bereichen „Umwelt“, „Finanzdienstleistungen“ und „Informations- und Meldepflichten für Arbeitgeber“ fördert das Innenministerium jetzt in dem Projekt "Prozess-Daten-Beschleuniger" die Entwicklung von Methoden und offenen Standards für eine vernetzte und übergreifende Architektur, damit der Datenaustausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung bald einfacher wird. Das Projekt wird im Rahmen des IT-Investitionsprogramms der Bundesregierung finanziert.
Mit Pilotprojekten in Unternehmen und Verwaltungen soll bis Ende 2011 ein Team aus Forschung, Wirtschaft, Verwaltung Juristen dafür sorgen, dass flexible Verwaltungsvorgänge künftig ohne jeden Medienbruch ablaufen können. Einen „Paradigmenwechsel bei der Erfüllung von Informations- und Meldepflichten gegenüber der öffentlichen Hand“, erhofft sich die Projektleiterin Petra Steffens davon. Sie leitet das Geschäftsfeld und das Test-Labor E-Government am Fraunhofer IESE.