Studie sieht großes Wachtsumspotenzial
Telemedizin: Warten auf verbesserte Standards
"Dass der Markt bisher nicht sein volles Potenzial entfalten konnte und die Telemedizin auf Spezialanwendungen beschränkt blieb, liegt hauptsächlich am mangelnden Vertrauen der Patienten", sagt Chris Cherrington, Analyst bei Frost & Sullivan. Um ihre Technologie als gängige Praxis zu etablieren, müssen die Telemedizin-Anbieter zunächst Unsicherheiten beseitigen. Patienten und Ärzten ist nicht wohl bei der Vorstellung, dass sensible gesundheitliche Informationen über ein öffentliches Netz geleitet werden.
Die Hersteller versuchen solche Bedenken derzeit durch verbesserte Datensicherheitsstandards und Verschlüsselungstechnologien zu zerstreuen. VPN (Virtual Private Networks) und kontrollierte Netze wie das britische NHSnet gelten als Vorbilder. In Frankreich wird momentan die Einführung von Patienten-Smartcards diskutiert. Allerdings fehlen hier noch die Standards. Außerdem gibt es Probleme mit der Interoperabilität. Laut Frost & Sullivan ist daher in nächster Zeit nicht mit einer Realisierung dieses Vorhabens zu rechnen.
Dank vielfältiger Bemühungen um eine verbesserte Sicherheit weicht der Widerstand gegen die Telemedizin bei Patienten und Ärzten so langsam auf. Auch die Regierungen wollen Gesundheitstechnologien unterstützen, die ohne zusätzliche Kosten den Service verbessern.
Wachstumsimpulse für die Telemedizin sind der steigende Altersdurchschnitt der Bevölkerung und der wachsende Bedarf an häuslich basierten Behandlungsformen. Hier bringt die Telemedizin den Patienten mehr Komfort. Den Kliniken hilft sie beim Kostensparen.
Komfort wächst, Kosten fallen
Unterstützt wird der Aufwärtstrend der Telemedizin außerdem durch die Verfügbarkeit von preisgünstigen Breitband-Internetzugängen. Dadurch wird der europaweiten Verbreitung qualitativ hochwertiger Videokonferenzen der Weg geebnet.