Kritik an mangelndem Datenschutz reißt nicht ab
Ärzte weiter gegen elektronische Gesundheitskarte
Jeder bleibe so Herr seiner Daten. Ein weiteres Plus für die Sicherheit sei, dass die Daten zum Auslesen nicht übers Internet übertragen werden müssen. Zudem verursache Maxidoc nur geringe Kosten. Der Stick könnte ohne zusätzliches Lesegerät an jeden Praxis-Computer mit USB-Schnittstelle angeschlossen werden. Die nötige Software ist ebenfalls auf dem Speichermedium hinterlegt und kann von dort beim Arzt installiert werden. Der Mediziner muss sich dann noch beim Hersteller registrieren und über ein Fax mit Praxisstempel nachweisen, dass er zum Umgang mit den Patientendaten berechtigt ist.
Kein Interesse im Ministerium
In einen durch Passwort geschützten Bereich auf dem Stick könnten Mediziner über eine spezielle Maxidoc-Software neue Befunde eintragen und abspeichern. Spezielle Notfalldaten wie die Blutgruppe oder Medikamenten-Unverträglichkeiten werden hingegen auf einem offen zugänglichen Teil des USB-Sticks gespeichert, so dass sie auch dann abrufbar sind, wenn ein Patient bewusstlos ist.
Der Club der Gesundheitswirtschaft hat an das junge Unternehmen "Maxidoc" unlängst seinen Zukunftspreis verliehen. Die "zündende und verblüffende" Idee könne "den Zwist um die Gesundheitskarte mit einem Schlag verstummen lassen", teilte der Club mit. Im Gesundheitsministerium allerdings habe man sich nicht interessiert an der Erfindung gezeigt, heißt es von "Maxidoc".
Bessere Kommunikation
Das BMG erwartet sich von der Karte vor allem eine bessere Kommunikation zwischen den an der Krankenversorgung Beteiligten. Bisher bewahren die einzelnen Ärzte Untersuchungsergebnisse und Angaben über den Gesundheitszustand eines Patienten in der Regel bei sich auf. Über die Gesundheitskarte soll eine schnelle Bündelung all dieser Informationen möglich sein.
Das soll nicht nur unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden sondern auch verhindern, dass ein Arzt dem Patienten etwa ein Mittel verschreibt, das der laut seiner gespeicherten Daten nicht verträgt. Ein weiterer Effekt der Gesundheitskarte sollen Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen sein. Als Beispiel nennt das Ministerium Rezepte, die künftig nicht mehr vom Arzt ausgedruckt und später in Abrechnungszentren der Apotheken wieder eingescannt werden müssten.