Sporttermin = Business-Termin
Als Manager attraktiv und fit
- Routine für Sport zu schaffen ist wichtig
- Sporttermin gleich Businesstermin - Anwesenheit ist Pflicht
- Wie Sie Ihre Willenskraft stärken
Herr Psaridis, Sie plädieren dafür, dass Manager mehr Wert auf Fitness legen sollen, um im Business gesund und sexy zu erscheinen. Ist das wirklich ein Thema fürs Management?
Harald Psaridis: Absolut. Gerade bei den Managern um die 40+ und 50+ ist das ein Riesenthema. Diese auch als Baby-Boomer bekannte Generation will länger leben, länger jung erscheinen, länger gesund sein. Auf jeden Fall haben sie ein viel stärkeres Bewusstsein für Fitness und Gesundheit als die ManagerManager früher. Das merke ich immer wieder in meinen Coachings. Und sexy heißt ja im Prinzip nichts anderes als attraktiv zu sein. Alles zu Karriere auf CIO.de
Greifen Sie das Thema Fitness in Ihren Coachings auf?
Harald Psaridis: Ich greife das Thema nicht von mir aus auf, das gehört ja nicht zu meinem Kerngeschäft. Es ist vielmehr etwas, was automatisch immer mitläuft. Ich selbst lebe Fitness und die Vereinbarkeit von harter Arbeit und Freiraum für Sport, für eine gute Life-Balance, ja vor. Da kommt von vielen der Führungskräfte, die ich coache, automatisch die Frage: "Wie machen Sie das eigentlich? Wie schaffen Sie es, alles unter einen Hut zu kriegen und mit 50 Jahren so auszusehen bei ihrem Job?" Die Frage nach einem Fitness-Programm kommt meist gleich hinterher.
Warum gehen sie dann nicht direkt ins Fitness-Center und wenden sich an einen Fitness-Trainer oder Personal Coach?
Harald Psaridis: Der Grund ist: Die Manager suchen nach einer Identifikationsfigur. Dass der Fitnesstrainer fit ist, ist klar. Aber jemand, der auch Führungskraft ist, der tagtäglich in Meetings sitzt, der im Business viel reist, der also das Managerleben aus eigener Erfahrung kennt, - nur so jemand kommt als Vorbild für die Führungskräfte in Frage. Denn sie wollen über das Thema Fitness, Gesundheit und Attraktivität von Geschäftsmann zu Geschäftsmann sprechen. Ich sehe da im Übrigen eine absolute Nische im Markt: Der Bedarf nach Austausch und Coaching in dem Bereich ist da. Nur leider mangelt es an Identifikationsfiguren für die Manager.
Sind es bestimmte Typen von Managern, die in Sachen Fitnessberatung auf Sie zukommen?
Harald Psaridis: Eine Typisierung kann ich so nicht ausmachen. Der Wunsch nach Gesundheit und Fitness ist bei nahezu allen Managern vorhanden. Ich unterscheide aber drei Gruppen, die das Thema im Coaching ansprechen: Jene, die im Prinzip schon fit sind und schlicht den Bedarf haben, sich auszutauschen. Jene, die wissen, dass sie ihre Fitness verbessern und eine gesündere Lebensführung angehen sollten, aber einfach nicht in die Umsetzung kommen. Und solche, die erst einmal grundlegend aufgeklärt werden müssen.
Denen Sie die Notwendigkeit von Fitness erklären müssen?
Harald Psaridis: Es ist tatsächlich so, dass manche Manager ab 40 den Veränderungen ihres Körpers komplett ratlos gegenüber stehen. Ihnen fehlt das Wissen darüber, wie der Körper funktioniert. Somit ist ihnen auch nicht klar, dass das Zunehmen eine Folge des Alters ist, dass ab dem 30. Lebensjahr die Testosteronproduktion sinkt, weshalb der Bauch immer dicker wird, dass der Stoffwechsel langsamer wird und so weiter. Diesen Männern rate ich meist, zum Arzt zu gehen, um Hormonspiegel und Stoffwechsel checken zu lassen. In der Regel können sie mit den medizinischen Ergebnissen erst das nötige Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie ihre Ernährung umstellen und sich mehr bewegen müssen.
Und was raten Sie den Managern, die wissen, dass sie was in ihrer Lebensführung ändern müssen, aber ihren Hintern nicht hoch bekommen?
Harald Psaridis: Es ist wichtig, eine Routine zu schaffen. Ich empfehle den Führungskräften daher immer, sich zwei Tage in der Woche mit festen Uhrzeiten in den Terminkalender einzutragen, an denen sie ins Fitness-Studio gehen - oder joggen oder schwimmen oder was auch immer sie an Sport bevorzugen.
In der Regel dauert es nämlich nur wenige Wochen, bis regelmäßige Tätigkeiten zur Gewohnheit werden. Fragen wie "Soll ich jetzt wirklich zum Sport gehen oder nicht lieber dieses Arbeitsprotokoll zu Ende machen" werden dann gar nicht mehr gestellt. Die Termine werden quasi zum integrativen Bestandteil im Leben der Manager. Und das kostet sie schlicht weniger Energie. Auch rate ich, die Sporttermine wie Business-Termine zu behandeln. Das heißt dann für sie: Anwesenheit ist Pflicht!
Gibt es auch mentale Techniken, mit denen Sie arbeiten?
Harald Psaridis: Ja, ich sage Ihnen, Sie sollen sich regelmäßig bildlich vorstellen, wie Sie wohl aussehen, wenn sie so weitermachen, wie bisher: Wenn sie weiter zunehmen, ihre Muskel immer schlaffer werden, ihre Haut immer grauer. Damit haben sie sozusagen ein inneres Feindbild, das steigert automatisch ihr Durchhaltevermögen. Dass diese Methode der mentalen Visualisierung wirkt, ist wissenschaftlich bewiesen.
Was ist, wenn es jemand nicht schafft, die Ratschläge umzusetzen?
Harald Psaridis: Wer sich mit der nötigen Selbstdisziplin schwer tut, dem rate ich, seine Willenskraft zu stärken. Das ist tatsächlich möglich: Wie die Wissenschaft nämlich inzwischen weiß, ist ein bestimmter Teil unseres Gehirns - der Cortex praefontalis - sozusagen der Anlasser der Willenskraft. Das bedeutet: Wann immer ich etwas neu anfange, wird dieser Bereich des Gehirns trainiert. Knackpunkt ist also, Dinge einfach mal anders zu machen, Gewohnheiten zu verändern. Ich gebe den Managern also ganz simple Tipps - wie etwa, sich die Zähne öfter mal mit der anderen Hand als mit der gewohnten zu putzen. Oder einfach mal am Tag ein Stück rückwärts zu laufen.
Und was können die ganz harten Fälle tun?
Harald Psaridis: Sehr viele Manager schaffen es nicht, ihr Ziel von ganz alleine zu erreichen. Es ist für sie immer hilfreich, eine Person mit ins Boot zu holen, die sie dabei unterstützt. Am besten einen Trainer oder Personal Coach, der ihre Trainingsschritte kontrolliert und korrigiert. Und der sie zum Weitermachen motiviert, wenn sie nachlässig werden. Gut ist auch, sich einer Vertrauensperson zu verpflichten. Wenn man einem für sich wichtigen Menschen erzählt, dass man dauerhaft Sport treiben will, um abzunehmen und fit zu bleiben, wirkt das wie ein Versprechen.
- Bewegung
Die beste Medizin für eine gesunde Wirbelsäule ist und bleibt Bewegung. Egal wofür man sich entscheidet, der meiste Sport ist gut für den Rücken. Natürlich gibt es aber besondere Rückentrainings, auf die man zurückgreifen kann. Übrigens sind Walken, Skilanglauf und Radfahren neben richtigen Rückenschulungen am besten geeignet, um den Rücken zu stärken. - Schreibtisch gut aufbauen
Auch die richtige Anordnung von Bildschirm, Tastatur, Stuhl und Tisch kann die Haltung beeinflussen. Wer sich über die richtigen Abstände informiert, kann so eine Fehlhaltung vermeiden und ebenfalls den Rücken entlasten. - Haltung ändern
Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt, dem tun abends oft die Schultern weh und der Rücken ist verspannt. Auch hier gilt: Häufiger mal die Sitzposition wechseln, hilft Muskelverspannungen zu vermeiden. - Gewichte verteilen
Wer schwere Lasten trägt, sollte sie nicht auf einer Seite tragen, sondern auf beide Seiten der Schultern, beziehungsweise des Rückens, verteilen oder eben von Zeit zu Zeit abwechseln.
Über Harald Psaridis
Der Leadership-Experte Harald Psaridis hat als Unternehmer in der Finanzdienstleistung in über 20 Jahren mehr als 300 Führungskräfte entwickelt. Sein Wissen und seine unternehmerische Erfahrung gibt er heute als Trainer, Speaker und Coach in der von ihm gegründeten "The LEADERSHIP COMPANY - Die Akademie für Verkäufer und Vertriebsführungskräfte" weiter.