Sicherheitscheck bleibt

Apple nennt Regeln für alternative App-Stores

04.03.2024
Die EU hat Apple gezwungen, auch alternative Anbieter für die Installation von iPhone-Apps zuzulassen. In einem umfangreichen Papier erläutert der Konzern nun die neuen Regeln.
Nutzer eines iPhone können dank der EU nun auch Apps aus alternativen Stores installieren. Eine Prüfung behält sich Apple dennoch vor.
Nutzer eines iPhone können dank der EU nun auch Apps aus alternativen Stores installieren. Eine Prüfung behält sich Apple dennoch vor.
Foto: Primakov - shutterstock.com

AppleApple wird nach der von der Europäischen Union erzwungenen Öffnung des App-Marktes für das iPhoneiPhone auch Apps aus alternativen Marktplätzen auf elementare Sicherheitsrisiken prüfen. Das geht aus einem Papier hervor, das der US-Konzern am Freitag veröffentlicht hat (PDF). Auch nach der Zulassung von alternativen Marktplätzen dürften auf ein iPhone nur Apps installiert werden, die einen Sicherheitscheck bei Apple durchlaufen haben. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Im Rahmen dieses Prozesses werde Apple unter anderem überprüfen, ob Apps falsche Informationen über ihre Funktionen und Möglichkeiten enthalten, sie sich als andere Apps ausgeben oder ob sie versteckte, ruhende oder nicht dokumentierte Funktionen haben. Außerdem werde Apple auch bei Apps aus Konkurrenz-Stores überprüfen, ob die Apps den Nutzern klarmachen, warum sie auf Datenquellen zugreifen wollen, die von iOS verwaltet werden, wie Mikrofon, Kamera, Fotos oder Standort. Im Gegensatz zum hauseigenen Store finde aber keine ausführliche App-Prüfung statt, die auch die Inhalte und Geschäftsbedingungen umfasst.

Bislang konnten iPhone-Nutzer nur Anwendungen aus dem App Store von Apple installieren. Nach den rechtlichen Vorgaben durch das neue EU-Gesetz für Digitale Märkte (Digital Markets Act/DMA) müssen große und dominante Anbieter, sogenannte Gatekeeper, App-Stores anderer Anbieter zulassen. Unter die Regeln das DMA fällt auch Apple.

Keine inhaltliche Prüfung vorgesehen

Apple nimmt bei Apps aus alternativen Stores in der Regel keine inhaltliche Prüfung vor und geht auch beispielsweise nicht gegen Pornografie oder Anleitungen zum Drogenkonsum vor. Allerdings greift der Konzern ein, wenn bösartige Apps körperlichen Schaden für die Nutzer verursachen könnten. So werde man unter anderem gefährliche "Challenge-Apps" abfangen, die zu einer Selbst- oder Fremdgefährdung auffordern oder gar versuchen, Anwenderinnen und Anwender zu einer Selbsttötung bewegen.

In dem Apple-Papier wird darauf verwiesen, dass auch der Wettbewerber Google das freie Herunterladen von Programmen ("Sideloading") auf Android-Smartphones zwar gestatte, aber durchaus als riskant ansehe. So verhindere Google in seinem "Advanced Protection Program" für Journalisten, Aktivisten sowie Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik das "Sideloading", um schädliche Downloads abzuwehren. Wer an dem Programm teilnehme, könne nur Apps aus "verifizierten Stores, wie dem Google Play Store und dem App Store deines Geräteherstellers" installieren. (dpa/rs/pma)

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