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Apple Pay setzt deutsche Banken unter Druck

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit Apple Pay auf dem neuen iPhone 6 setzt der US-Konzern die deutsche Bankenlandschaft unter Druck. Es ist dem Internet-Konzern mit integriertem NFC-Chip plus Touch ID und Secure Element Chip zuzutrauen, dass er erneut eine Lösung aus der Nische in den Massenmarkt führt, so Ulrich Dietz von der Stuttgarter GFT Group. Diez analysiert für uns, welche Folgen Apple Pay für die deutsche Kreditwirtschaft haben könnte.

Ist der Zug für die deutsche Kreditwirtschaft nun abgefahren? Mit Apple hat sich nun ein weiteres US-Unternehmen in den Markt für mobile Zahlungssysteme eingeschaltet. Apple Pay soll Geldbörse und Plastikkarten ablösen. Weil das Unternehmen aus Cupertino bereits mit dem iPhoneiPhone, dem iPadiPad oder Diensten wie iTunes bei den Kunden voll ins Schwarze getroffen hat, ist ihm zuzutrauen, dass es auch Mobile Payment in Deutschland aus der Nische herausführt. Alles zu iPad auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Dabei ist Apple beileibe nicht der Pionier in Sachen Mobile Payment. Bereits 2013 demonstrierten andere Mobilfunker - wie unsere Bilderstrecke zeigt - auf dem Mobile Word Congress einen Smartphone-gestützten Ansatz. Und hierzulande präsentierte die Telekom mit MyWallet eine eigene Lösun. Deshalb betrifft die Frage nach den Erfolgsaussichten von Apple Pay nicht nur die Kreditwirtschaft direkt, sondern auch viele andere deutsche Unternehmen, wenn jetzt die Weichen für die Bezahlsysteme der Zukunft gestellt werden.

"Deutsche Banken und Sparkassen waren sich in der Vergangenheit selten einig", skizziert Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter GFT Group, die auf LT-Lösungen für den Finanzsektor spezialisiert ist, den deutschen Markt. Die Folge waren in den Augen von Dietz viele Insellösungen statt einheitlicher Ansätze etwa bei zukunftsweisenden Bezahlsystemen - zum Nachteil der Kunden. Und letztlich hätten sich die Institute selbst benachteiligt, denn aktuell würden sie nicht nur beim Thema Mobile Payment rechts und links überholt.

Deutschland und sein Bargeld

Ulrich Dietz, CEO bei GFT, ist vom Erfolg des Mobile Payment überzeugt.
Ulrich Dietz, CEO bei GFT, ist vom Erfolg des Mobile Payment überzeugt.
Foto: GFT

"Warum beispielsweise spielt Bargeld in Deutschland noch solch eine große Rolle?", fragt Dietz weiter, "weil die Deutschen dicke Geldbörsen so lieben? Nein, weil es bislang an attraktiven Alternativen fehlte. Die sind mit GoogleGoogle Wallet und dem NFC-fähigen iPhone 6 nun da." Dietz ist denn auch überzeugt, dass es keine Frage ist, ob sich das kontaktlose Bezahlen auch in Deutschland durchsetzen wird, sondern nur eine Frage der Geschwindigkeit. Allerdings sei es für Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken noch nicht zu spät: "Sie müssen sich jetzt als starke Einheit aufstellen und so die weitere Entwicklung als Partner von Apple und Co. mitgestalten. Mit Einzellösungen haben sie gegen die Marktmacht von Apple und Google keine Chance", so Dietz. Alles zu Google auf CIO.de

Die Prozesskette eines mobilen Bezahlvorgangs.
Die Prozesskette eines mobilen Bezahlvorgangs.
Foto: GFT

Auf Basis der hauseigenen Studie "Will SmartphonesSmartphones replace bank branches?" hat man bei GFT Apples Chancen in Sachen Mobile Payment sowie die Auswirkungen auf die deutschen BankenBanken bewertet. Alles zu Smartphones auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

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