Duell der Mini-Programme
Apps gegen webbasierte Anwendungen
Aktuell ist eine andere Stimme: Frank Heuer, Analyst der Experton-Group, macht sich im Gespräch mit CIO.de Gedanken darüber, ob browser-basierte Anwendungen den proprietären Apps demnächst den Garaus machen. Zu einer eindeutigen Antwort kann er sich indes nicht durchringen, auch wenn Web-Apps leicht im Vorteil zu sein scheinen.
Vor- und Nachteile auf beiden Seiten
"Jede Art von Plattform - ob Cloud oder App - hat ihre Stärken und Schwächen", meint Heuer sybillinisch. Wenn man nicht auf ein Backend im RechenzentrumRechenzentrum oder der Cloud zugreifen müsse, um arbeiten zu können, dann seien Apps im Vorteil, weil sie nicht von einer Internetanbindung abhängig sind. Verbindungsabbrüche oder mangelnde Verfügbarkeit und Performance von Internetverbindungen etwa im ländlichen Raum oder bei Bahnfahrten und Flügen seien dann kein Problem. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Andererseits sind browserbasierte Anwendungen immer dann vorne, wenn Datenaustausch und Kommunikation für die Arbeit nötig sind. Zudem ist auch die Entwicklung von webbasierten Applikationen einfacher, denn man muss sie nicht für sieben oder acht verschiedene Plattformen anfertigen, sondern nur für eine. Das Vorhalten von Anwendungsintelligenz im Rechenzentrum hat einen weiteren Vorteil: Pflege, Wartung und das Update dieser Applikationen ist sehr viel einfacher.
Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede
Zudem sprechen auch Sicherheitsaspekte vordergründig für die Browser-Variante: Verlorene oder gestohlene Geräte bedeuten keine verlorenen Daten mehr, denn die befinden sich gar nicht auf dem Gerät. Das allerdings, schränkt Heuer zu Recht ein, könne über proprietäre Apps genau so gut geregelt sein.
Überhaupt gibt es bei genauem Hinsehen eher signifikante Gemeinsamkeiten, wo auf den ersten Blick Unterschiede scheinen: So kann man Apps zugute halten, dass sie konsequent die Vorteile moderner mobiler Geräte ausnutzen. Sie lassen sich ohne Medienbruch mit Maus und Tastatur ganz einfach mit den Fingern steuern. Man drückt, zieht oder wischt dort, wo die Augen hinschauen. Diese revolutionär neue, intuitive und daher einfache Art, Computer zu bedienen, ist allerdings kein Privileg der Apps; auch der Safari-Browser von iPhone und iPad lässt sich mit solchen Gesten steuern.