"Aristoteles"
IoT-Plattform schafft Transparenz für erneuerbare Energien
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Aktuell gehen Experten davon aus, dass allein im Bereich der erneuerbaren Energienerneuerbaren Energien bis 2030 Investitionen von rund 1,3 Billionen Euro notwendig sind, damit das Ziel des Pariser Klima- schutzabkommens, den globalen Temperaturanstieg bis 2050 auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, eingehalten werden kann. Aus Sicht von Hanno Schoklitsch, Geschäftsführer der Kaiserwetter Energy Asset Management GmbH, wird das allerdings nur gelingen, "wenn Investoren für die Assets Investitionssicherheit, ein professionelles Risiko-Management, eine Renditegewähr sowie ein länderübergreifendes, einheitliches PortfolioManagement sicherstellen können". Top-Firmen der Branche Energie u. Rohstoffe
Basierend auf dieser Überlegung entstanden im Jahr 2015 bei Kaiserwetter die ersten Ideen zur IoT-Plattform Aristoteles. Auf der Plattform sollten die technischen, kaufmännischen und meteorologischen Daten einer Anlage – egal, ob Windpark in der Mongolei, Solarpark in Afrika oder Offshore-Windpark in der Nordsee – aggregiert, korreliert und analysiert werden.
Mit Hilfe von Smart Data Analytics könnte man dann Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Standard hervorheben, um anzuzeigen, ob ein Asset "performt" oder Geld verliert. Außerdem würde eine Predictive Data Simulation unter Anwendung eigens erstellter Algorithmen die Möglichkeit bieten, Szenarien für zukünftige Ereignisse zu simulieren und auf sich abzeichnende Problemfelder hinzuweisen.
Da Kaiserwetter kein Softwarehaus ist, sondern ein Unternehmen, das das technische und kaufmännische Management von Wind- und Solarparks übernimmt, wandten sich die Hamburger für die Umsetzung der Cloudbasierten IoT-Plattform an SAP als Technologiepartner. Konkret nutzt Kaiserwetter für die Umsetzung der Aristoteles-Plattform die gesamte Produktpalette der SAP Cloud Platform sowie der SAP IoT Enablement Services und setzt im Hinblick auf die weiteren technologischen Erneuerungen auf SAP Leonardo.
Die Algorithmen für die im Rahmen von Aristoteles angewandten Smart Data Analytics steuerten die Hamburger indes selbst bei. Um im Unternehmen die erforderliche Organisation zu schaffen, wurden Data Scientists eingestellt und die Position des CDO (Chief Data Officer) neu geschaffen.
Im November 2016 ging Aristoteles 1.0 auf der 22. UN-Klimakonferenz in Marrakesch an den Start, und bis Ende 2017 wurden auf der Plattform aus den von Kaiserwetter betreuten Wind- und Solarparks in Deutschland, Frankreich und Spanien bereits mehr als 160 Millionen Datensätze in Aristoteles beziehungsweise in der SAP Cloud Platform aggregiert. Gemäß dem neuen Selbstverständnis als Data-as-a-Service-(DaaS-)Company will Kaiserwetter die Möglichkeiten von Aristoteles in einem zweiten Schritt vor allem Investoren, finanzierenden Banken und Organisationen wie Weltbank, IFC oder IADB als Dienstleistung anbieten.
Auf diese Weise wären sie vor allem in risikobelasteten Regionen wie Teilen Afrikas, Südamerikas oder Asiens erst in die Lage zu investieren. Dazu laufen seit dem ersten Quartal 2018 Pilotphasen mit Portfolien externer Kunden. Zurzeit entsteht außerdem Aristoteles 2.0 mit neuen Features: Unter anderem soll das für Ende Juni 2018 vorgesehene Release Funktionalitäten zur Predictive Data Simulation enthalten. Der weitere technologische Fahrplan geht einher mit den durch SAP getriebenen digitalen Innovationen.