Hauptversammlung in Berlin
Axel Springer will bei Online-Anzeigen zulegen
Für das Wachstum des Unternehmens würden Technologie und Daten immer wichtiger, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin. Um diesen Bereich kümmere sich Stephanie Caspar in einer neu geschaffenen Vorstandsposition.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Springer vom starken Plus bei Stellen- und Immobilienanzeigen im Netz profitiert. Der Konzernumsatz legte 2017 um rund acht Prozent auf 3,56 Milliarden Euro zu.
In Zukunft will Springer Digitalplattformen für Anzeigen, etwa für Autos, Jobs oder Immobilien, mit zusätzlichen journalistischen Angeboten ergänzen. Nutzer sollen verstärkt auf diese Seiten geholt werden, wenn sie sich für entsprechende Hintergründe, etwa Mobilität oder Lebensqualität, interessierten.
Extrem positiv habe sich das US-Nachrichtenportal "Business Insider" entwickelt, das Springer 2015 erworben hatte. In der zweiten Jahreshälfte soll die Plattform die Gewinnzone erreichen.
Die Digital-Abos von "Bild" und "Welt" legten 2017 um 9,3 Prozent auf rund 464 000 Abos zu und könnten Verluste bei Print kompensieren. Es werde immer deutlicher, dass Springer ein Digitalunternehmen sei, sagte Döpfner.
So würden knapp 72 Prozent des Umsatzes und fast 90 Prozent der Werbeerlöse im Internet erzielt. Das Unternehmen werde auch für internationale Anleger attraktiver, sagte Döpfner. Seit 2002 habe sich die Dividende verzehnfacht; sie lag zuletzt bei 2 Euro pro Aktie. Für 2018 rechnet der Konzern mit einem Anstieg der Umsatzerlöse im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. (dpa/ad)