Budget-Check

Billiglohnland Deutschland

10.02.2004
Von Thomas Zeller
Der Abwärtstrend bei den Stundensatzforderungen für IT-Freiberufler hat sich auch im vergangenen halben Jahr weiter fortgesetzt. Hauptverlierer in diesem Zeitraum waren die externen Projektleiter, die ihre Stundensätze um mehr als fünf Prozent senkten. Das geht aus einer Cio.de vorab zur Verfügung gestellten Erhebung der IT-Projektvermittlung Gulp hervor.

Die geforderten Stundensätze für IT-Freiberufler liegen teilweise um mehr als zehn Prozent unter dem Stand von 2002. Von einer Erholung des Marktes in diesem Bereich im vergangenen halben Jahr kann damit nicht gesprochen werden. Die steigende Zahl von Projektanfragen hat noch nicht wieder zu einem steigenden Preisniveau geführt.

Externe Projektleiter führen zwar weiter mit einem geforderten Stundensatz von 71 Euro das Ranking der Positionen in der Gulp-Liste an, allerdings ist der Abstand zum Nächstplatzierten kleiner geworden. Die Forderungen der IT-Berater liegen nur noch einen Euro unter den Honoraren der Projektleiter. Damit konnte sich dieser Bereich im Vergleich zu den Vormonaten zumindest auf einem leicht rückläufigen Niveau stabilisieren. Weit unterhalb dieser Forderungen liegen die Stundensätze für Software-Entwickler (62 Euro), Qualitätssicherungsexperten (60 Euro), sowie Administratoren (54 Euro).

Altersbonus

Erfahrung kostet Geld im IT-Projektmarkt. Jenseits der 35 steigen deshalb auch die Stundensatzforderungen. Externe IT-Experten müssen beruflich keine große Angst vor dem Alter haben, denn im Gegensatz zum Trend bei den Festangestellten haben Unternehmen bei der Verpflichtung externer IT-Experten ein Faible für das reifere Semester.

Daraus erklärt sich auch das Selbstbewusstsein der über 60-Jährigen. Im Gegensatz zum Markt steigerten sie ihre Stundensatzforderungen in den vergangenen sechs Monaten um zwei Euro.

Preisrutsch in Österreich

Der Einsatz von externen IT-Spezialisten bleibt in der Schweiz am teuersten. Gut 20 Euro liegen hier die Stundensatzforderungen über denen von Freiberuflern in Deutschland. Verlierer im Ländervergleich bleibt aber Österreich. Hier sanken die Honorarforderungen in den vergangenen sechs Monaten um acht Euro pro Stunde auf jetzt 69 Euro. Damit nähern sich die Preise hier dem deutschen Niveau an, dass im Augenblick mit gut 66 Euro pro Stunde ausgewiesen wird.

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