Überlebenskampf
Blackberry-Gründer kooperieren mit Cerberus
Die beiden Gründer von BlackberryBlackberry bekommen bei ihren Übernahmeplänen für den notleidenden Smartphone-Pionier laut einem Medienbericht Unterstützung vom Privatinvestor Cerberus. Auch der Chip-Spezialist Qualcomm könne der Bietergruppe beitreten, schrieb die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am späten Freitag. Der frühere Co-Chef Michael Lazaridis und sein einstiger Kompagnon Douglas Fregin, die Blackberry vor fast 30 Jahren gegründet hatten, halten nach eigenen Angaben rund acht Prozent der Aktien. Alles zu Blackberry auf CIO.de
Die kanadische Finanzfirma Fairfax Financial arbeite unterdessen weiterhin daran, das Geld für ihr Gebot von 4,7 Milliarden Dollar zusammenzubekommen, schrieben Bloomberg und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Die Zeit wird knapp: Nach bisherigen Vereinbarungen muss die Finanzierung bis Montagabend stehen. Fairfax hatte im September den grundsätzlichen Zuschlag für Blackberry erhalten und ist mit rund zehn Prozent der größte einzelne Anteilseigner.
Die Börse zeigt sich inzwischen skeptisch, dass der Deal zu den Vereinbarten Konditionen zustandekommt. Die Blackberry-Aktie verlor am Freitag knapp zwei Prozent auf 7,77 Dollar - damit notiert sie deutlich unter den von Fairfax gebotenen 9 Dollar pro Anteilsschein.
Möglicherweise könne Fairfax auch eine Verlängerung der Frist aushandeln, hieß es bei Bloomberg. Unterdessen wird schon lange spekuliert, dass auch der chinesische PC-Marktführer Lenovo ein Blackberry-Gebot erwäge. Das "Wall Street Journal" berichtete zudem, Blackberry habe jüngst das Interesse von FacebookFacebook ausgelotet - auch wenn unklar sei, wie die Gespräche ausgegangen seien. Alles zu Facebook auf CIO.de
Blackberry hatte sich nach hohen Verlusten im August zum Verkauf gestellt. Der aus Deutschland stammende Konzernchef Thorsten Heins versucht seit Jahresbeginn, die jahrelange Talfahrt mit einem neuen Betriebssystem und frischen Geräten umzukehren, doch die Marktanteile schrumpften bisher weiter. Jetzt müssen 40 Prozent der Beschäftigten gehen. (dpa/rs)