Strategien


Editorial aus CIO-Magazin 11/12/2015

Bosch und Inkop versus Dreamforce

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Die neue November/Dezember-Ausgabe des CIO-Magazins ist erschienen. Welche Schwerpunkt-Themen Sie im aktuellen Heft finden, verrät Ihnen CIO-Chefredakteur Horst Ellermann.

Der neue Bosch-CIO Elmar Pritsch nimmt gerade 800 Millionen Euro in die Hand, um den "Next Generation Workplace" zu installieren. Drei Jahre dauert das Projekt. Ein Kernteam von 500 Mitarbeitern baut bis Ende des Jahres 100.000 Arbeitsplätze um - nächstes Jahr folgen 140.000. Am Ende stehen bei 440 Gesellschaften in 60 Ländern neue Rechner.

Eines steckt hinter all diesen Zahlen: Infrastruktur bleibt ein Thema, das bei den jungen Wilden unserer Szene vielleicht doch nicht so gut aufgehoben ist. Wer Skaleneffekte hebt, wird nie hipp sein. Bis im letzten Bosch-Land der neue Workplace installiert ist, blinken im Valley schon wieder ganz neue Geräte. So ist das nun einmal. IT wird in weiten Teilen von Handwerkern erbracht, die nicht so gerne über die großartigen Chancen der Digitalisierung plaudern, weil sie immer gleich an die Folgearbeit denken.

Horst Ellermann, Chefredakteur CIO Magazin
Horst Ellermann, Chefredakteur CIO Magazin

Das geht besser mit den 170.000 Freaks, die laut Aussage von Salesforce die diesjährige Hausmesse Dreamforce in San Francisco bevölkert haben. Auch ein paar CIOs haben sich 2015 unter die Besucher gemischt, sogar von mittelständischen deutschen Automobilzulieferern. Seriöse Manager wurden head-banging beim Abschlusskonzert mit den Foo Fighters gesichtet. Offen sprachen sie über die Cloud-Nutzung. Schade, dass ihre Pressestellen von Angsthasen durchsetzt sind, die ihre Firmen mit diesem Thema nicht in der Zeitung sehen wollen.

Ein guter Kompromiss zwischen Dreamforce und der Arbeit im zweiten Untergeschoss des Rechenzentrums ist die Inkop: Auch auf dem Klassentreffen der deutschen CIOs kann jeder Teilnehmer abtanzen. Ein paar Innovative von Startups dürfen auch mitzappeln. Insgesamt bleibt aber Bodenhaftung gewahrt, weil die CIOs Apparate à la BoschBosch verantworten. Eines ihrer diesjährigen Ergebnisse lautet übrigens: Der CDO (Chief Digital Officer) hilft nur bedingt bei der Digitalisierung. Oder wie es ein Teilnehmer ausdrückte: "Einen Zappelphilipp brauchen wir nicht." Top-500-Firmenprofil für Bosch

CIO-Magazin November/Dezember 2015.
CIO-Magazin November/Dezember 2015.
Foto: cio.de

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