IDG-Studie
Cloud Migration ist ein wichtiges IT-Thema – und mehr?
Von einer Migration in die Cloud versprechen sich CIOs, IT-Leiter und andere IT-nahe Entscheider in erster Linie eine bessere Leistung ihrer bestehenden IT. Zunehmend interessieren sie sich aber auch für Innovationen, die darüber hinausreichen. Das ergab die Studie "Cloud Migration 2018" von IDG Research Services.
1. Gute Erfahrungen. Der mögliche Nutzen einer Migration in die Cloud wird kaum noch bestritten. Fast alle Studienteilnehmer sind mit den Cloud-Migration-Projekten, die ihr Unternehmen bisher betrieben hat, sehr zufrieden, zufrieden oder eher zufrieden. 94 Prozent der Auskunftgeber finden, dass die Projekte, die sie kennen, ihrem Unternehmen konkrete Vorteile bringen.
In jedem vierten Fall stellte sich dieser Nutzen sofort ein. Besonders zufrieden äußerten sich Teilnehmer aus Unternehmen mit höherem IT-BudgetIT-Budget. Manche urteilen hier wohl über Projekte, an denen sie selbst mitgewirkt haben. Dieser Faktor kann aber zu keiner maßgeblichen Verzerrung geführt haben, dafür sind die Beurteilungen insgesamt zu gut. Kein einziger Teilnehmer schließt einen Mehrwert der Cloud MigrationCloud Migration für die Zukunft aus. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu IT-Budget auf CIO.de
Von gelungenen Einzelprojekten schließen die Teilnehmer mit deutlicher, aber nicht überwältigender Mehrheit auf einen hohen Wert der Cloud allgemein. Sie halten Cloud Migration schon jetzt (56 Prozent) beziehungsweise in zwei oder drei Jahren (74 Prozent) für ein Thema mit sehr hoher oder hoher Relevanz - im Allgemeinen. Für das eigene Unternehmen urteilen sie etwas verhaltener (51 beziehungsweise 67 Prozent).
2. Migrationsstrategien. Jeweils etwa drei von zehn Studienteilnehmern geben an, ihr Unternehmen habe bereits eine Cloud-Migration-Strategie oder arbeite "seit Kurzem" daran, weitere 21 Prozent fangen bald damit an oder stellen gerade das Team zusammen. Je mehr Mitarbeiter das Unternehmen hat und je höher sein IT-Budget ist, desto eher folgt es bereits einer ausgearbeiteten Migrationsstrategie.
Die Verantwortung für die Cloud-Migration-Strategie sehen 38 Prozent der Studienteilnehmer beim IT-Leiter, 34 Prozent beim CIO und 27 Prozent bei der Geschäftsführung (Mehrfachnennungen waren möglich). Alle anderen Ergebnisse liegen weit darunter. Viele Teilnehmer verstehen demnach die Cloud-Strategie als Teil der IT-Strategie oder doch als eng mit ihr verbunden.
Zugleich gilt sie als umfassender Ansatz, der sich im ganzen Unternehmen auswirken soll. Die IT-Bereiche werden mit einem übergreifenden Vorgehen eher als Treiber der Cloud Migration gesehen (53 Prozent) als die Fachabteilungen mit ihren Einzellösungen (26 Prozent). "Nein, es werden keine Geschäftsbereiche priorisiert", lautete die häufigste Antwort auf die Frage nach der Migrationsreihenfolge. Die Strategie scheint zu sein: Wenn Cloud, dann überall.
3. Hauptziel: Bestehende IT verbessern. Die Cloud soll in erster Linie Probleme lösen, die es gibt, seit es IT gibt: Von "Geringere Ausfallzeiten" (34 Prozent) über den Wunsch nach mehr Sicherheit (32 Prozent) und höherem Bedienkomfort (28 Prozent) bis hin zu "Governance und Kontrollmöglichkeiten" (17 Prozent) liegen die Zustimmungswerte zu den 17 zur Wahl gestellten Vorteilen (Mehrfachnennungen erlaubt) nahe beieinander.
Auch beim Wunsch nach Kostensenkungen durch Zeiteinsparungen, Prozessbeschleunigung oder in der Wartung geht es in erster Linie um die Verbesserung des Bestehenden, nicht um neue Geschäftsmodelle oder sonstige Innovationen. Das ist kein Wunder, wird doch Cloud Migration in der Regel von Entscheidern vorangetrieben, die für das reibungslose Funktionieren der IT und oft auch für ihre Wirtschaftlichkeit verantwortlich sind.
Entsprechend liest sich die Liste der fünf meistgenannten Herausforderungen: Datensicherheit, Datenschutz, Security, Betriebssicherheit und, auf Platz vier, fehlende Mitarbeiter und Skills - auch dieses Thema bedeutet Sorge um den laufenden Betrieb. Die Lösung scheint vor der Haustür zu liegen: Alle CIOs und 88 Prozent aller Teilnehmer halten die Cloud für sicher, wenn die Daten in Deutschland bleiben.
4. Zweites Ziel: Innovationen. Wenn Sicherheit und Kosten stimmen, interessiert die Studienteilnehmer durchaus auch, wie sie mittels Cloud Migration weitreichende Innovationen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen auf den Weg bringen können. Die meisten Befragten (63 Prozent) bevorzugen die nach außen abgeschirmte Private Cloud, nicht nur weil sie die sicherste Cloud-Nutzung ist, sondern auch weil sie den besten technischen Raum für unternehmensspezifische Innovationen bietet.
CIOs (95 Prozent), IT-Leiter (82 Prozent) und 73 Prozent aller Teilnehmer interessieren sich für Data-Lake-Ansätze, weil sie profundere Analysen ermöglichen sollen als klassische Data Warehouses und einer agilen Arbeitsweise entgegenkommen. Dass sie anspruchsvoller zu benutzen sind, würde in Kauf genommen. Vor allem große Unternehmen mit hohem IT-Budget betreiben Analytics-Systeme und wichtige Lines-of-Business-Lösungen etwa für Vertrieb und Personalwesen in der Cloud.
Wenn migrieren, wie? Am beliebtesten (46 Prozent) ist Lift-and-Shift, also die unveränderte Übernahme bestehender Anwendungen in die Cloud. Das ist die schnellste, sicherste und am schnellsten rentable Weise der Cloud Migration. Immerhin 35 Prozent der Teilnehmer sagen aber, ihr Unternehmen nutze die Cloud Migration "in starkem Maße" auch, um Altanwendungen zu modernisieren.
5. Kommunikation und Change-Management. Ein paar Beispiele von vielen zeigen, dass Unternehmensbereiche oft aneinander vorbei arbeiten: 55 Prozent der CIOs, aber nur 31 Prozent der Befragten aus Fachabteilungen glauben, in ihrem Unternehmen seien schon Cloud-Migration-Projekte gelaufen. 90 Prozent der CIOs, 81 Prozent der IT-Leiter und 51 Prozent der Geschäftsführer halten die Cloud Migration im Haus für strategisch vorbereitet. 72 Prozent der Geschäftsführer verstehen sich als obersten Verantwortlichen in Sachen Migrationsstrategie, ganze 18 Prozent der CIOs und elf Prozent der IT-Leiter sehen das auch so. Bei ihnen differieren Selbst- und Fremdeinschätzung ebenfalls grotesk.
Zu diesen üblichen Rangeleien kommen ernsthafte Interessenkonflikte. Nur jedes fünfte Unternehmen will seine Rechenzentren auf keinen Fall aufgeben. Die Spezialisten, die dort arbeiten, werden nicht alle mit den von ihnen betreuten Anwendungen in die Cloud ziehen können. IT-Experten, auch leitende, stehen nicht selten unter dem Druck von Geschäftsführern, die glauben, mit der Cloud könne alles schnell billiger und besser werden. Viele IT-Experten hängen an den Karrieren, die sie auf anspruchsvolle On-Premise-Software gegründet haben. Cloud Migration stellt große Anforderungen an das Change-Management.
Studiensteckbrief Cloud Migration 2018
Herausgeber: COMPUTERWOCHE, CIO, TecChannel und ChannelPartner
Grundgesamtheit: Oberste (IT-) Verantwortliche von Unternehmen in der D-A-CH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich
Teilnehmergenerierung: Stichprobenziehung in der IT-Entscheider-Datenbank von IDG Business Media, persönliche E-Mail-Einladungen zur Umfrage.
Gesamtstichprobe: 332 abgeschlossene und qualifizierte Interviews
Untersuchungszeitraum: 30. Januar bis 7. Februar 2018
Methode: Online-Umfrage (CAWI)
Durchführung: IDG Research Services
Platin-Partner: BroadSoft Germany GmbH, PlusServer GmbH
Gold-Partner: IBM Deutschland GmbHIBM Deutschland GmbH, SAPSAP Deutschland SE & Co. KG Top-500-Firmenprofil für IBM Deutschland GmbH Alles zu SAP auf CIO.de
Silber-Partner: Veeam Software GmbH
Bronze-Partner: Damovo Deutschland GmbH & Co. KG, FreudenbergFreudenberg IT GmbH & Co. KG, microfin Unternehmensberatung GmbH Top-500-Firmenprofil für Freudenberg
Die komplette Studie erhalten Sie im Online-Shop der COMPUTERWOCHE