"Milchkühe sind systemrelevant"

Das Wirtschaftsjahr 2016 in Zitaten

28.12.2016
Wir haben die besten Zitate des Jahres zusammengetragen.
  • "Die drei Schwachstellen der Lufthansa sind Kostennachteile, Kostennachteile und Kostennachteile." (Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, am 17. März in Frankfurt bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2015.)

  • "Kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist, gibt Ihnen feste Garantien für diesen Flughafen." (Der Kommunikationschef der Betreibergesellschaft, Daniel Abbou, in einem Interview zum neuen Hauptstadtflughafen. Das Gespräch kostete ihn am 13. April den Arbeitsplatz.)

  • "Herr Schäuble selbst hat seine Worte präzisiert: Er hat gesagt - ich kann es nicht mehr genau wiedergeben -, dass er nicht gemeint habe, was er gesagt hat, oder, dass er nicht gesagt hat, was er meint. Wie auch immer." (EZB-Präsident Mario Draghi am 21. April in Frankfurt auf die Frage, ob er sich mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach dessen Kritik an der Notenbank ausgesprochen habe. Die beiden hatten sich am Rande der IWF-Tagung in Washington zu einem Gespräch getroffen.)

  • "Wir lieferten die Garage - ohne uns könnte es keine Start-ups geben." (Daimler-Chef Dieter Zetsche spielt am 8. Juni in Berlin bei der Internet-Konferenz Axel Springer Noah Berlin scherzhaft darauf an, dass die bekanntesten Start-ups traditionell in Garagen gegründet werden - und diese erst mit der Erfindung des Autos überhaupt notwendig wurden.)

  • "Milchkühe sind systemrelevant, und deshalb sollten wir sie genau so wie Banken jetzt auch retten." (Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer, Grüne, am 17. Juni im Bundesrat über die kritische Lage vieler Milchbauern wegen stark gesunkener Preise.)

  • "VW hat mehr als eine halbe Million Amerikaner zu unwissenden Komplizen eines beispiellosen Anschlags auf die Umwelt unseres Landes gemacht." (Die Vize-Generalbundesanwältin der USA, Sally Q. Yates, am 28. Juni vor Medien in Washington zum VW-Dieselskandal.)

  • "Wenn man die anderen verpfeift, bekommt man seine gesamte Geldbuße erlassen. In diesem Fall ist das eine ganze Menge. 1,2 Milliarden (Euro) würden für die meisten Menschen am Monatsende ins Gewicht fallen." (EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am 19. Juli in Brüssel zum Erlass der Geldbuße für den Lkw-Hersteller MAN. Die Münchner VW-Tochter hatte die anderen Mitglieder des Lkw-Kartells an die Brüsseler Wettbewerbshüter verraten)

  • "Wir haben Amerika am Hals, wir haben die ganze Welt am Hals." (VW-Konzernchef Matthias Müller am 29. August im Club der Wirtschaftsjournalisten in Hamburg über die hohe Arbeitsbelastung des Managements wegen der Folgen der Diesel-Affäre.)

  • "Gegenüber Volkswagen wurden entsprechend dem das Verwaltungsrecht und das Ordnungswidrigkeitenrecht beherrschenden Grundsatz der Verhältnismäßigkeit diejenigen Maßnahmen ergriffen, die auf die Beseitigung des rechtswidrigen Zustandes gerichtet sind." (Mit diesen Worten wies das Bundesverkehrsministerium am 8. Dezember den Vorwurf der EU-Kommission zurück, im Abgas-Skandal nicht hart genug gegen Volkswagen vorgegangen zu sein.)

  • "Wenn mein Steuersatz auf 0,005 Prozent sinken würde, hätte ich das Gefühl, dass ich einen zweiten Blick auf meine Steuerrechnung werfen sollte." (EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am 30. August in Brüssel zu Apples umstrittenen Steuervereinbarungen in Irland.)

  • "Das ist total politischer Mist." (Apple-Chef Tim Cook in einem am 1. September veröffentlichten Interview mit der irischen Zeitung Independent zur EU-Steuernachforderung.)

  • "Man kann doch in einer Großstadt wie Berlin zum Laden nicht ein Verlängerungskabel aus dem Fenster hängen." (Der Vorsitzende des VW-Betriebsrats, Bernd Osterloh, Anfang September im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur über das aus seiner Sicht noch viel zu lückenhafte Stromladenetz für Elektroautos in Deutschland.)

  • "Deutschlands Bauernhöfe sind digitaler als Deutschlands Fabriken." (Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), am 2. November über die Nutzung digitaler Anwendungen in der Landwirtschaft)

  • "WLAN im Zug ist für viele Kunden mittlerweile so wichtig wie die Toilette." (Bahnchef Rüdiger Grube am 6. November zur Bedeutung des drahtlosen Internetzugangs für die Reisenden.)

  • "Die Marke soll zugänglicher und sympathischer werden, Arroganz gehört der Vergangenheit an." (VW-Markenchef Herbert Diess am 22. November in Wolfsburg über den beabsichtigten Wandel in der Wahrnehmung des Unternehmens.)

  • "Es wird knapper und enger und es kann auch 2018 sein." (Berlins Regierender Bürgermeister und Flughafen-Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD) am 2. Dezember zum offiziellen Zeitplan für die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens im zweiten Halbjahr 2017.)

  • "Es muss einfach möglich sein, dass ein Mitarbeiter nachmittags um vier heimgeht, das Kind aus der Kita abholt, abends um 21 Uhr ins Bett bringt und sich dann noch mal zwei Stunden an die Arbeit setzt." (Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, plädiert in einem am 23. Dezember veröffentlichten Gespräch mit der dpa für flexiblere Arbeitszeiten.) (dpa/ad)

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