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Analyse durch Bain

Der Bankkunde - Mythos und Wahrheit

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Das heißt in diesem Fall: Die Banken verzeichnen einen NPS von Minus 13. Im Branchenvergleich schneiden sie damit auffallend schlecht ab. So liegen VersicherungenVersicherungen "nur" bei Minus 8 - ebenso wie Baumärkte. Telekommunikationsanbieter (Festnetz) liegen bei Minus 7. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Wer nun aber glaubt, dass miesepetrige Verbraucher mit allem und jedem unzufrieden sind, der irrt. Denn der NPS von Computerhardware-Anbietern erreicht ein sattes Plus 15. Die Automobilindustrie verzeichnet sogar Plus 23.

Walter Sinn, Partner und Leiter der Deutsch/Schweizer Banking-Praxisgruppe bei Bain & Company, kommentiert, "ein so schwaches Ergebnis wie derzeit bei den deutschen Banken" habe man selten gesehen. "Im Vergleich zu unserer Erhebung im Jahr 2006 ist der NPS noch einmal um zehn Prozentpunkte gesunken, so dass man mit Fug und Recht von der schwersten Vertrauenskrise der Nachkriegszeit sprechen kann", erklärt Sinn.

Ein Blick auf die verschiedenen Institute zeigt, dass vor allem Großbanken enttäuschen - hier liegt der NPS bei Minus 23. Rund 40 Prozent der Befragten geben denn auch an, die Bank wechseln zu wollen. Sparkassen verzeichnen einen Wert von Minus 17, Genossenschaftsbanken von Minus 7.

Große Ausnahme Direktbanken

Ganz anders die Direktbanken: Sie erreichen einen positiven NPS von Plus 13. Bain führt das auf "eine klare Positionierung mit niedrigen Gebühren und schlanken Strukturen" zurück. "Die Kunden verstehen, wofür Direktbanken stehen und honorieren dies. Bei den anderen Instituten klafft hier teils eine erhebliche Lücke", kommentiert Dirk Vater, Partner und weltweiter Leiter für Retail-Banking bei Bain & Company.

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