Wirtschaftsspionage

Der Feind sitzt im eigenen Haus

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Mehr als 70 Prozent der Spione kommen aus dem eigenen Unternehmen und sind im Durchschnitt bereits zehn Jahre dort beschäftigt. So lautet ein zentrales Ergebnis der "SiFo-Studie 2009/10" des Sicherheitsforum aus Baden-Württemberg.

Für den Schutz der heimischen Wirtschaft vor Spionage und Urheberrechtsverletzungen unterhält das Land Baden-Württemberg ein vom Innen- und Wirtschaftsministerium initiiertes Sicherheitsforum. Die Task Force berät Unternehmen jeder Größe Hilfe beim Schutz vor Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung.

Nun hat das Sicherheitsforum erstmals die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zum Thema vorgelegt. Ziel der Umfrage war es, aktuelle Fallzahlen zur Industrie- und Wirtschaftsspionage in Baden-Württemberg zu ermitteln und zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Ereignisse auf die betroffenen Unternehmen haben.

Von den mehr als 4.000 befragten baden-württembergischen Unternehmen gaben immerhin 239 Auskünfte über die eigene Sicherheitslage. "In Bezug auf die Branchen", so das Sicherheitsforum in seinem Bericht, "stellt diese Studie ein repräsentatives Bild der Bedrohungslage für Unternehmen in Baden-Württemberg dar".

Die dennoch relativ geringe Zahl von Rückläufen steht auch für die hohe Dunkelziffer an Vorfällen, die bislang noch von keinem Bericht erhellt werden konnte. Zu groß sind Scham und Angst vor dem Vertrauensverlust bei Geschäftspartnern und Kunden. "Aber", warnt der Bericht: "Es wäre fatal, das Problem deswegen zu leugnen".

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