Münchener Rück
Der Katastrophen-Manager
Eigentlich ist der Job eines CIOs "eine ganz normale Management-Aufgabe", findet Rainer Janßen - um gleich anzufügen, dass Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeit mitgebracht werden müssen, um die Brücke zwischen den "leider immer sehr verschiedenen Welten des Geschäfts und der IT" zu bauen.
Bei seinem derzeit dringendstem Projekt, der Einführung eines Enterprise Architecture Managements, steht denn auch die Zusammenarbeit dieser beiden Welten im Fokus: Den Kernprozessen werden globale Process Owner zugeordnet, die gemeinsam mit dem Global Business Architect und der IT für die Weiterentwicklung der Geschäftsarchitektur sorgen. Diese soll den Veränderungen von Geschäftsmodellen stetig angepasst werden.
Ein weiteres laufendes Projekt ist die Umstellung der Clients auf Vista. Damit ist Rainer Janßen pünktlich dran: Die Analysten von Gartner rechnen Mitte dieses Jahres mit der großen Vista-Welle und hatten kürzlich angemahnt, CIOs müssten ihre Unternehmen rechtzeitig für das System fit machen. Außerdem kümmert sich der Münchener-Rück-CIO derzeit um das Auslagern der Anwendungsentwicklung. Generell verfolgt Janßen seit 2000 eine klare Outtasking-Strategie: Steuerungs- und Entwicklungsintelligenz bleiben intern, Blöcke wie Development Services, Maintenance, Testing und anderes gehen an Dienstleister.
Grundsätzlich legt Rainer Janßen Wert auf eine zentralisierte und standardisierte IT. Die Vereinheitlichung der Kernverwaltung wurde schon 2002 beschlossen, für den CIO eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen während seiner Arbeit. Eigenentwicklungen kommen im Unternehmen dann zum Einsatz, wenn sie einen Wettbewerbsvorteil generieren. Ziel des 54-Jährigen: IT Services zu wettbewerbsfähigen Konditionen möglich zu machen. Dafür steht ihm ein Budget von rund 300 Millionen Euro zur Verfügung, das entspricht 1,3 Prozent vom Rückversicherungs-Gruppenumsatz.
CIO-Videonews: Rainer Janßen malt sein Wappentier für die IT. Zum Video |