Durchbruch 2013 mit Windows 8
Der Ultrabook-Angriff auf Apple
Der globale PC-Markt hat sich nun in den vergangenen Jahren insgesamt durchaus positiv entwickelt. 2006 seien alles in allem knapp 240 Millionen Stück verkauft worden, 2011 schon 420 Millionen, so Juniper. Die Zahl der Desktop-Verkäufe ist in diesem Zeitraum leicht rückläufig und fiel von 161 auf 143 Millionen. Der Notebook-Absatz stieg stetig von 78 auf 221 Millionen und lag 2009 erstmals über den Desktop-Verkäufen. Als belebender Faktor kamen 2010 knapp 18 Millionen Tablets in Spiel, deren Verkauf im vergangenen Jahr auf knapp 56 Millionen anzog.
Jahrelanger Notebook-Preisverfall
Die auf den ersten Blick so fulminanten Notebook-Zahlen sind für Intel bei näherer Betrachtung aber durchaus problematisch. Zum einen verweist Intel selbst darauf, dass ein Großteil des Wachstums in Entwicklungsmärkten stattgefunden habe, in den es meist keine PC-Vorgänger gab. Zum anderen führten nicht zuletzt die Tablet zu einem Preissturz bei den Notebooks. Laut Juniper fiel der durchschnittliche Verkaufspreis pro Stück der fünf führenden Notebook-Hersteller Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo in den vergangenen fünf Jahren um 350 US-Dollar. Ein günstiges Acer-Notebook etwa kostete gemittelt 2006 noch 720 Dollar, 2010 nur noch 377 Dollar.
Weil Intel sein Brot-und-Butter-Geschäft angesichts dieser Probleme retten will, setzt man nun auf die Trumpfkarte Ultrabook. „Manche Leute glauben fälschlicherweise, dass ein Ultrabook nur ein dünneres Notebook ist“, zitiert Juniper den Intel-Manager Mike Bonello. „Aber das ist nur ein Aspekt.“ Die neue Notebook-Generation nimmt bewusst diverse Erfolgsmerkmale der Tablets auf: dünn und leicht sollen sie sein, möglichst sofort hochgefahren sein, und das mit langer Batterielebensdauer.
Zusätzlich sind sie mit Intel-Prozessoren der zweiten Generation bestückt und bieten mehr Sicherheit, wobei der McAfee-Ankauf durch Intel 2011 eine tragende Rolle spielt. Und bei aller Touchscreen-Euphorie: Eine richtige Tastatur dürfte bei vielen Anwendern durchaus eher ein Pro als ein Contra sein.
Intel macht Herstellern klare Vorgaben
Auf dieser Basis macht Intel den Herstellern klare Vorgaben. Ultrabooks dürfen höchstens 21 Millimeter dick sein, nicht mehr als 1,4 Kilogramm wiegen und müssen am Stück zwischen fünf und acht Stunden laufen. Beim Verkauf dieser Produkte wird nach Juniper-Einschätzung die derzeit nahezu einmütige Unterstützung der großen Hersteller helfen. Acer, Asus, HP, Lenovo und Toshiba sprangen ganz schnell auf den Ultrabook-Zug auf, Dell folgte zu Jahresbeginn. Bonello betont als Ziel, dass die Kunden ausrufen sollen: „Das ist so viel besser als das, was ich bisher zu Hause hatte.“