Mehr Kreide als Notebooks
Deutsche Schulen haben mangelhafte IT-Ausstattung
Im Schuljahr 2017/18 besuchten nur neun Prozent der Kinder in Deutschland eine "gut digital ausgestattete und vernetzte Schule" - das sind 26 Prozentpunkte weniger als der EU-Durchschnitt. Das steht im EU-Bildungsbericht, den die Europäische Kommission am Donnerstag vorstellte.
Nur ein Drittel der deutschen Schulen war dem Bericht zufolge digital gut auf den Corona-Lockdown vorbereitet. Insgesamt 35 Prozent der Lehrer standen während des Lockdowns sehr regelmäßig mit allen ihren Schülerinnen und Schülern in Kontakt. Etwa zehn Prozent der Pädagogen hatten hingegen sehr wenig oder gar keinen Kontakt.
Deutschland unter OECD-Durchschnitt
Oft mangele es den Schülern an einfachsten IT-Kenntnissen, heißt es in dem Bericht. Unterdurchschnittliche Kenntnisse bei grundlegenden IT-Anwendungen seien in Deutschland bei 33,2 Prozent der Schülerschaft zu beobachten. In Frankreich (43,5 Prozent) und Italien (62,7 Prozent) liegen diese Werte sogar noch höher.
Eine Sonderauswertung der im September veröffentlichten Pisa-Ergebnisse kam zu einem ähnlich ernüchternden Befund. Demnach hatten zum Zeitpunkt der Pisa-Erhebung 2018 in Deutschland nur 33 Prozent der Schüler Zugang zu einer Online-Lernplattform; im OECD-Schnitt waren es mehr als 54 Prozent. Deutschland landete damit in der Schlussgruppe. In Singapur, einigen chinesischen Metropolen oder Dänemark hatten schon 2018 den Angaben zufolge mehr als 90 Prozent der Schüler Zugang zu Lernplattformen. (dpa/rs)