Ausblick
Deutsche Telekom weiter von US-Geschäft angetrieben
Die US-Tochter hat in dem Zeitraum auch dem schwächelnden Smartphonemarkt getrotzt - die Kunden strömen weiter in Scharen zum drittgrößten Mobilfunker im Land. US-Spartenchef John Legere peilt in diesem Jahr mit 3,4 bis 3,8 Millionen nun noch mehr neue Vertragskunden unter eigener Marke an. Der Umsatz des mittlerweile größten Konzernteils kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 9,2 Milliarden US-Dollar (8,3 Mrd Euro).
Bei den Amerikanern zog das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um mehr als ein Drittel an, weil unter anderem weiter ein Buchungseffekt positiv zu Buche schlug. Weil Kunden in den USA Geräte verstärkt mieten anstatt zu kaufen, bleiben die Smartphones und Tablets häufiger im Unternehmensbesitz. Dadurch sinkt der Aufwand. Zwar steigen zugleich die Abschreibungen tendenziell, für das in der Telekombranche viel beachtete Ebitda spielt das aber keine Rolle.
Auch beim Mutterkonzern sorgt T-Mobile US weiter für Schwung. 21 vom Unternehmen befragte Analysten rechnen im Schnitt beim Umsatz mit einem Plus von knapp 3 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda dürfte um fast 8 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro steigen. Da die Analysten bereits vor den von T-Mobile US vorgelegten Zahlen zu ihren Schätzungen befragt wurden und die US-Tochter noch etwas besser abschnitt als erwartet, könnte das Ergebnis sogar noch etwas positiver ausfallen.
Unter dem Strich dürfte der Gewinn mit 840 Millionen Euro rund 18 Prozent besser ausfallen. Vor einem Jahr hatten vor allem Abfindungen und Vorruhestandsprogramme mit rund 400 Millionen Euro belastet. Die Jahresprognosen dürften Experten zufolge bestätigt werden.
Ertragsperle bleibt trotz des Aufschwungs in den USA der Heimatmarkt - weil die Geschäfte in Deutschland immer noch deutlich lukrativer sind. Branchenexperten rechnen bei den wichtigen Umsätzen mit Mobilfunkdienstleistungen, also Sprach- und Datentarifen, wegen des weiter harten Preiskampfs und sinkender Roaminggebühren hierzulande aber mit einem Minus von 0,7 Prozent. Damit würde die Telekom zwar deutlich besser abschneiden als der nach Sim-Karten größte Mobilfunker Telefonica Deutschland (O2) (-1,7%). Der Düsseldorfer Rivale Vodafone hatte allerdings mit minus 0,3 Prozent etwas weniger Boden verloren.
Im Breitband-Festnetz drückt die Telekom dagegen weiter aufs Tempo. Das neue Entertain-Fernsehangebot und Rabattaktionen für die Bündelpakete aus Fernsehen, Telefon und Internet sollen den Konkurrenten aus dem Fernsehkabelnetz Wind aus den Segeln nehmen. Experten rechnen mit 70 000 Breitbandverträgen zusätzlich im Quartal.
Die schon länger schwächelnde Tochter in den Niederlanden kommt dagegen wohl weiter nicht so recht auf die Füße. Deutsche-Bank-Analyst Robert Grindle rechnet deswegen auch auf Ebene der Europasparte mit Rückgängen bei Umsatz und operativem Ergebnis. (dpa/ib)
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