Corona-Krise
Deutsche Unternehmen in Frankreich fordern weitere Reformen
Mangelnde Sicherheit über künftige Reformvorhaben bremse Investoren, heißt es in einem aktuellen Bericht der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in Paris. "Sie müssen fortgesetzt und beschleunigt werden", schrieb die Kammer mit Blick auf Reformen.
Die coronabedingte Wirtschaftskrise führte in Frankreich unter anderem zu einer Verschiebung der Rentenreform, einem Vorzeigevorhaben des seit rund dreieinhalb Jahren amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron.
Deutsche Unternehmen haben im Nachbarland rund 2 500 Tochtergesellschaften oder Niederlassungen und beschäftigen zusammen rund 320 000 Mitarbeiter, wie die Kammer berichtete. Deutschland war demnach im vergangenen Jahr nach den USA das zweitgrößte Investorenland in Frankreich.
In Frankreich tätige deutsche Unternehmen haben die Coronavirus-Krise schwer zu spüren bekommen, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, resümierte die Außenhandelskammer unter Berufung auf eine repräsentative Befragung, bei der die Beratungsgesellschaft EY eingebunden war. Der französische Staat habe mit seiner Unterstützung "ein positives Signal gesetzt".
"Fast fünf von zehn Führungskräften sagen, dass die Krise keine Auswirkungen auf ihre Investitions- und Einstellungspläne in Frankreich haben wird", bilanzierte die Kammer. Die Befragung ergab auch, dass die Unternehmen dafür plädieren, die Steuern zwischen Deutschland und Frankreich zu harmonisieren. Es werde zunehmend das "schlechte Englisch-Niveau" von französischen Mitarbeitern kritisiert, hieß es zudem. (dpa/ad)