Fachkräfte dringend gesucht

Die 3 Typen der Big-Data-Experten

21.05.2013
Von Nicolas Zeitler

Data Scientist I - der Alleskönner

Welche Fertigkeiten Unternehmen von den Experten verlangen, ist unterschiedlich. Mal sind es Kenntnisse, Informationen aus verschiedenen Quellen für neue Angebote wie etwa ortsbezogene Dienste zu kombinieren, mal fragen sie speziell nach Erfahrungen mit Datenbanken etwa in Petabyte-Dimensionen. "Den Big-Data-Spezialisten gibt es nicht", sagt Gulp-Sprecherin Susanne Schödl.

Auch wenn speziell bei Gulp nur selten explizit danach gesucht wird, fällt in der Diskussion um das Profil von Big-Data-Experten wohl am häufigsten der Begriff des "Data Scientists". Er soll "kreativ, frei und möglichst bereichsübergreifend mit den Daten arbeiten, buchstäblich jonglieren", sagt Holm Landrock, Senior Advisor bei der Experton Group.

Spricht man mit Fachleuten, so lässt sich als gemeinsamer Nenner ein Profil des Data Scientist herausmeißeln, das auf der Kombination aus Mathematik beziehungsweise Statistik, Informatik/IT und Business-Wissen fußt. Mit diesem "Dreigestirn" als Werkzeug soll ein Data Scientist "Business-Probleme in Analysefragen übersetzen und Lösungen entwickeln in Bereichen, in denen es noch keine Standardlösungen gibt", sagt Michael May, Abteilungsleiter Knowledge Discovery beim Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin bei Bonn.

Holm Landrock empfiehlt an Kenntnissen zusätzlich psychologisches und technisches Wissen sowie Medienkompetenz. Dieses Profil könne in einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung vermittelt werden, meint der Analyst. Die IT-Branche sollte nach Ansicht der Experton Group ein solches Berufsbild gemeinsam mit Bildungseinrichtungen oder Industrie- und Handelskammern etablieren. Gleichzeitig braucht es laut Landrock aber auch Datenwissenschaftler mit akademischem Hintergrund. "Ein guter Mathematiker hat schon die wichtigsten Fähigkeiten eines Data Scientists, er müsste zusätzlich noch ein Modul in BWL oder VWL hören", sagt der Analyst. Ebenso könne sich auch ein Volks- oder Betriebswirt zusätzlich vertiefte Statistik- oder Mathematik-Kenntnisse aneignen.

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