Anforderung, Ausbildung, Verdienst und Tätigkeit
Die Ausbildung zum Informatiker
Die Expansion der DigitalisierungDigitalisierung und Automatisierung in nahezu alle Lebens- und Arbeitsbereiche lässt den Bedarf an gut ausgebildeten Informatikern seit Jahren steigen. Die Abbildung der Komplexität von Arbeitsprozessen und die umfangreiche Vernetzung und Verteilung von IT-Systemen machen das Berufsfeld eines Informatikers zugleich sehr anspruchsvoll, abwechslungsreich und interessant. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Es muss aber nicht immer das klassische Informatik-Studium sein, um in diese Bereiche einsteigen zu können. Spezialisierte Ausbildungen, wie etwa der Fachinformatiker, oder Studiengänge wie die Wirtschaftsinformatik, bilden ebenfalls eine Grundlage für den Einstieg in einen IT-Beruf.
Der Beruf des reinen Informatikers ist eher selten, da im klassischen Informatik-Studium sehr umfangreiche technische und konzeptuelle Inhalte vermittelt werden, ohne eine strikte Spezialisierung vorzusehen. Je nach Neigung oder Vertiefung in einem Masterstudium können Absolventen sich für einen oder mehrere Bereiche qualifizieren, wie zum Beispiel für die Software-Entwicklung, Datenbankentwicklung oder IT-Security. Alle Ausbildungswege haben eines gemeinsam: Sie vermitteln nur die Grundlagen. Die rasante Neu- und Weiterentwicklung von IT-Systemen und Methoden erfordern eine lebenslange Weiterbildung, um nicht abgehängt zu werden.
Diese Berufsbilder gibt es
Fachinformatiker - die IT-Spezialisten
Fachinformatiker sind in IT-Abteilungen unterschiedlicher Branchen tätig und haben ein umfangreiches Aufgabenspektrum, das von der Planung über die Entwicklung bis hin zum Betreiben von IT-Systemen reicht. Sie sind zudem für die Analyse und Konzeption von anwenderspezifischen Systemen zuständig. Dabei liegt der Schwerpunkt bei den Anwendungsentwicklern auf der Programmierung von Systemen sowie der Analyse und Entwicklung von Benutzeroberflächen. Die Systemintegratoren sind für die Planung und Installation von technischen Infrastrukturen zuständig und analysieren IT-Systeme hinsichtlich ihrer Gefährdung, Verfügbarkeit und Performance.
Fachinformatiker sind flexibel und haben eine serviceorientierte Arbeitsweise, da sie oft eine beratende Funktion für Anwender anderer Fachabteilungen haben.
Wirtschaftsinformatiker - die IT-Analysten
Wirtschaftsinformatiker sind für die strategische Analyse von Geschäftsprozessen und IT-Systemen zuständig. Ihr Ziel ist es, die System- und Prozesslandschaft im Unternehmen zu optimieren, um die Arbeit der Fachanwender zu vereinfachen oder zu unterstützen.
Zu den Hauptaufgaben gehören der Entwurf von IT-Anwendungssystemen und IT-Architekturen, die auf die Bedürfnisse des Unternehmens auszurichten sind. Als Wirtschaftsinformatiker ist man das Bindeglied zwischen IT-Abteilung und Fachbereich. Die Arbeit erfolgt meist in Form von Projekten. Je nach Schwerpunkt im Studium kann der Wirtschaftsinformatiker in den technischen oder betriebswirtschaftlichen Abteilungen eines Unternehmens arbeiten und entsprechend auch Entwicklungs- oder Controlling- und Reporting-Aufgaben übernehmen.
Informatiker - die Allrounder
Informatiker sind technische Allrounder im Unternehmen und können aufgrund ihres umfangreichen technischen Wissens viele Aufgaben übernehmen und Kollegen bei ihrer Arbeit beraten. Je nach Aufgabenschwerpunkt können sie in der Software-Entwicklung, der Analyse von IT-Systemen, der Entwicklung von IT-Architekturen und Infrastrukturen sowie in einer beratenden Funktion tätig sein.
Bioinformatiker - die Forscher
Bioinformatiker sind auf die Entwicklung von analytischen Anwendungssystemen spezialisiert, die Strukturen des Erbguts analysieren. Zudem können sie in der Entwicklung neuronaler Netze tätig werden. In diesem Bereich geht es um die Erforschung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns und dessen technische Abbildung auf Computersysteme.
Sie unterstützen beispielsweise Mediziner und Chemiker bei der Entwicklung neuer Diagnoseverfahren, Medikamente und Therapien durch die Entwicklung technisch-analytischer Verfahren und Systeme.
- Wo der IT-Nachwuchs am liebsten arbeiten will
Über 6500 Informatikstudenten und IT-Absolventen haben die Marktforscher des Trendence Instituts zu ihren Wunscharbeitgebern befragt. - 1. Platz: Google
Seit elf Jahren ist Google der beliebteste Arbeitgeber. - 2. Platz: Microsoft
Microsoft-Personalchef Markus Köhler kann sich freuen: Platz zwei in diesem Jahr. - 3. Platz: Apple
Die Beliebtheit von iPhone und Co färbt auf die Attraktivität als Arbeitgeber ab. - 4. Platz: SAP
Als erstes deutsches Unternehmen kann sich Softwarehersteller SAP auf Platz 4 behaupten. - 5. Platz: BMW
BMW hat wie andere deutsche Autobauer im Zuge des Dieselskandals in den Augen des IT-Nachwuchs etwas an Beliebtheit verloren. - 6. Platz: Daimler
Daimler ist der einzige Autobauer, der in der Gunst der Informatiker steigt. Auch dank ideenreicher Recruiting-Maßnahmen wie weltweiten Hackathons. - 7. Platz: Amazon
Amazon gehört für Informatiker schon lange zu den Top-Ten-Arbeitgebern. - 8. Audi
Auch Audi verlor im Vergleich zum Vorjahr einen Platz im Ranking. - 9. Blizzard
Spielehersteler wie Blizzard rangieren bei Informatikern ganz oben, auch wenn sie nicht so viele Jobs zu vergeben haben. - 10. Bosch
Der Stuttgarter Weltkonzern braucht künftig tausende von Informatikern. - 11. Siemens
Bis 2007 führte Siemens das Absolventenbarometer an, diese Zeiten sind aber vorbei. - 12. IBM
IBM war einst unter den Top-5-Arbeitgebern für Informatiker. - 13. Porsche
Porsche belegt wie im Vorjahr Platz 13. - 14. BND
Der Bundesnachrichtendienst ist auf vielen Recruiting-Messen präsent und hat sich im Ranking verbessert. - 15. Fraunhofer
Forschung in den Fraunhofer-Instituten ist für viele Informatiker attraktiv. - 17. Nvidia
Jensen Huang ist CEO und Gründer des Grafikkarten- und AI-Spezialisten Nvidia. - 18. Airbus
Airbus beschäftigt allein in Deutschland an 27 Standorten mehr als 46.000 Mitarbeiter und damit knapp die Hälfte aller Beschäftigten in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. - 19. Volkswagen
In der IT sucht VW vorrangig Software-Entwickler sowie UX Designer, Data Scientists, Software- und Cloud-Architekten sowie Cyber-Security- und Machine-Learning-Experten. - 20. DLR
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt vereint vielfältige Berufsbilder: Von der Atmosphärenforschung bis zur Luft- und Raumfahrtmedizin, von Adaptronik, Mechatronik und Robotik bis zur Planetenforschung, von der Antriebstechnik bis zur Materialphysik im Weltraum. - 21. Capgemini
Capgemini belegte im Vorjahr noch Platz 37 und gilt dieses Jahr als einer der größten Aufsteiger in der Gunst des IT-Nachwuchses.
Diese Jobs kann ein Informatiker übernehmen:
Egal ob Fachinformatiker oder Informatiker, die Tätigkeitsfelder sind sehr vielfältig und können durch Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen zur Spezialisierung führen.
IT-Analysten
Der IT-Analyst ist für die Analyse der computergestützten Unternehmensprozesse und deren Verbesserung zuständig. Er kennt die im Unternehmen eingesetzte Soft- und Hardware und schätzt deren Auswirkungen und Potenziale ein. Bei der Neuanschaffung von IT-Systemen ist er für die Analyse des Ist-Zustands und der Ermittlung des Soll-Zustands verantwortlich. Dafür werden Geschäftsprozesse und Arbeitsplätze hinsichtlich ihres Bedarf analysiert. Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Unternehmensbereichs definiert er Ziele für die Neueinführung oder Neuentwicklung von Anwendungen.
Business-Intelligence-Analysten
Die Business IntelligenceBusiness Intelligence, kurz BI, ist ein Spezialgebiet der Wirtschaftsinformatik. Ein entsprechendes Studium in diesem Bereich eignet sich daher gut, um das notwendige betriebswirtschaftliche und technische Wissen aufzubauen. Es ist aber nicht der einzige Weg in diesen Beruf. Ein BI-Entwickler befasst sich mit der strategischen Analyse von Unternehmensdaten und der Entwicklung von Kennzahlensystemen, um Unternehmensprozesse und Finanzdaten auswertbar zu machen und Trends zu erkennen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de
Data-Warehouse-Entwickler
Der Data-Warehouse-Entwickler (kurz DWH-Entwickler) plant, konzipiert und implementiert fachliche Anforderungen eines Unternehmens im Bereich der Datenaufbereitung, -konsolidierung und -bereitstellung. Er ist in der Lage relationale und dimensionale Datenmodelle für das ReportingReporting zu planen und umzusetzen. Er verfügt über fundierte Kenntnisse in SQL, Mengenoperationen, der Modellierung und Normalisierung von Datenmodellen und Datenbanktechnologien. Für die Datenbereitstellung entwickelt und konzipiert er umfangreiche DWH- und ETL-Verarbeitungen und kümmert sich um die Datenhistorisierung in einem Data Warehouse. Alles zu Reporting auf CIO.de
Datenbankentwickler
Der Datenbankentwickler ist spezialisiert auf die Entwicklung und Optimierung von zentralen und dezentralen Datenbank in einem Unternehmen. Er ist hauptsächlich für die technische Implementierung der Datenmodelle und deren Verarbeitungsprozesse zuständig. Darüber hinaus entwirft er in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen ER-Modelle, die einen bestimmten Sachverhalt oder Prozess einer Software beschreiben, aus denen er später Datenbankmodelle und deren Konsistenzregeln ableitet. Zudem pflegt, überwacht und optimiert er bestehende Datenbanken und stellt Schnittstellen zu Analyse-Systemen zur Verfügung.
IT-Berater
Das Aufgabenspektrum eines IT-Beraters ist sehr vielfältig. Die Tätigkeit geht meist einher mit einer Spezialisierung auf Technologien, wie beispielsweise Datenbanksysteme, oder auf Anwendungsbereiche, wie etwa ERP-Systeme. Allgemein sind sie für die Analyse, Planung und Entwicklung von IT-Systemen zuständig. Sie arbeiten in Projekten bei unterschiedlichen Kunden und wechseln ihr Arbeits- und Aufgabenumfeld regelmäßig.
IT-Projektleiter
Ein IT-Projektleiter ist für die Planung, Konzeption und Realisierung von IT-Projekten in einem Unternehmen zuständig. Während der gesamten Projektlaufzeit verantwortet und überwacht er den Einsatz von Ressourcen, Zeit und Budget, um darauf zu achten, dass alle drei Aspekte im Gleichgewicht bleiben. Dafür erstellt er einen Projektplan mit Meilensteinen und Aufgabenpaketen über die er regelmäßig die Projektbeteiligten informiert. Er ist für die fachliche Führung und Anleitung der Projektmitarbeiter verantwortlich. Mit dem Kunden spricht er die Anforderungen direkt ab und dokumentiert diese sorgfältig.
IT-Security-Spezialisten
Die IT-Security-Spezialisten gehören zu den gefragtesten IT-Experten in allen Bereichen der Wirtschaft und Verwaltung. Sie sind für den Schutz sensibler Unternehmens- und Kundendaten verantwortlich. Dafür realisieren sie IT-Lösungen, die Angriffe auf IT-Systeme - beispielsweise durch Hacker, Viren, Trojaner oder Phishing-Mails - erschweren und im Idealfall verhindern.
Dazu prüfen sie die Umsetzung aktueller Sicherheitsstandard im Unternehmen und unterstützen die IT-Abteilung dabei, Schwachstellen zu finden und zu beseitigen.
Software-Entwickler
Als Software-Entwickler ist man für die Analyse, Konzeption, Implementierung und das Betreuen von IT-Anwendungen zuständig. Reine Programmieraufgaben sind selten, da ein Software-Entwickler aufgrund seines technischen Verständnisses und Wissens um Systemarchitekturen meist auch am technischen Design und der Benutzerschnittstelle beteiligt ist. Durch Weiterbildungen und Berufserfahrung kann er im Bereich der Software-Architektur tätig werden, bei der es hauptsächlich um die technische Planung, Technologie-Beurteilung und Integration von IT-Systemen geht.
Softwaretester
Der Softwaretester ist spezialisiert auf Methoden und Werkzeuge der Software-Testung. Er kennt sich mit unterschiedlichen Programmiersprachen aus und verfügt über umfangreiche Kenntnisse des Aufbaus und der Funktionsweise von Unternehmensanwendungen. Der Softwaretester arbeitet eng mit den Software-Entwicklern zusammen und unterstützt diese bei der Auffindung von Fehlern oder Fehlfunktionen. Dabei orientiert er sich an der fachlichen und technischen Spezifikation eines Software-Systems. Er ist unverzichtbar im IT-Qualitätsmanagement eines Unternehmens.
Webentwickler und Webdesigner
Die Berufsbezeichnungen Webentwickler und Webdesigner werden aufgrund ihrer gegenseitigen Abhängigkeit häufig synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch von ihrem Aufgabenbereich. Der Webentwickler ist für die Programmierung von webbasierten Anwendungen mit Skriptsprachen und Frameworks verantwortlich.
Wohingegen der Webdesigner für die Gestaltung und Funktionsweise der Benutzerschnittstelle zuständig ist, also die Analyse und Konzeption der Anforderungen übernimmt. Beiden Berufen ist gemein, dass sich die eingesetzten Technologien rasant weiterentwickeln und teilweise komplett verschwinden. Das erfordert eine permanente Auseinandersetzung mit neuen Technologien und grundlegend neuen Design-Anforderungen, wie es zuletzt durch das Aufkommen von mobilen Endgeräten der Fall war.
Gehalt
Die Gehälter in den informationstechnischen Berufen gehören zu den höchsten in Deutschland. Dennoch wirken sich die Tätigkeit, die Berufserfahrung, der Abschluss, der Arbeitsort, die Branche und die Unternehmensgröße darauf aus, was am Monatsende auf dem Gehaltszettel steht.
Zu den weniger gut bezahlten Tätigkeiten zählt die Netzwerk- und Systemadministration, im Schnitt kommen sie auf 49.300 Euro Jahresgehalt.
Spitzenverdiener wie IT-Berater kommen bei entsprechender Berufserfahrung und mit umfangreichen Kompetenzen durchschnittlich auf 72.500 Euro Jahresgehalt.
IT-Experten mit einem Bachelor-Abschluss kommen durchschnittlich auf 55.200 Euro, die mit einem Master auf 65.600 Euro pro Jahr. Mit einer Lehre bzw. Ausbildung kann ein Jahresgehalt von durchschnittlich 50.000 Euro erzielt werden.
Nach einer aktuellen Statistik können Berufseinsteiger nach einem Hochschulstudium mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 41.380 Euro (Bachelor) bis 46.422 Euro (Master) rechnen, dabei ist die Bezahlung in der Automobilindustrie am besten. Mehr gibt es auch bei mittleren und großen Unternehmen, wo Einsteiger auf durchschnittlich 45.108 Euro bzw. 48.534 Euro Jahresgehalt kommen.
Diese Voraussetzungen sollten Sie mitbringen
Das Arbeiten in einem informationstechnischen Beruf erfordert ein ausgeprägtes analytisches Denken und tiefgreifendes Verständnis für die Zusammenhänge von IT-Systemen und deren Abläufe. Bei der Planung, dem Design und der Implementierung ist zudem Kreativität und eine ausgeprägte Abstraktionsfähigkeit gefragt.
Darüber hinaus sind ein lösungsorientiertes Denken, Gründlichkeit und Zuverlässigkeit bei der Arbeit sehr wichtig, um teure Fehlschläge bei der Entwicklung von IT-Systemen zu vermeiden. Informatiker müssen teamfähig sein, da aufgrund der Komplexität eine starke Aufgabenteilung in Projekten und IT-Abteilungen vorhanden ist, die Abstimmungen untereinander erforderlich machen.
Diese Ausbildungswege gibt es
Um einen Beruf im Bereich der Informatik ausüben zu können, gibt es mehrere Ausbildungswege wie eine Fachinformatiker-Ausbildung oder ein Informatik-Studium. Dabei haben sich neben der klassischen Informatik weitere spezialisierte interdisziplinäre Studiengänge wie die Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik und die Bioinformatik herausgebildet, die auf ganz spezielle Anforderungen des künftigen Arbeitsumfelds vorbereiten.
Neben dem klassischen Studium oder der klassischen Ausbildung gibt es inzwischen auch zahlreiche duale Angebote, in denen beides kombiniert wird.
Ausbildung zum Fachinformatiker
Die Ausbildung zum Fachinformatiker erfolgt meist in einem Unternehmen und ist gekoppelt mit einer schulischen Ausbildung, die blockweise an Berufsschulen in der Nähe des Unternehmens stattfinden.
Durch die 2- bis 3-jährige Ausbildung erhalten die Auszubildenden tiefe Einblicke in die Branche des eigenen Unternehmens und lernen den Ablauf und die Prozesse kennen. Sie verfügen über umfangreiches Wissen über die eingesetzten IT-Systeme, wozu sie benötigt werden und wie sie weiterentwickelt werden können.
Es gibt zwei Ausbildungsrichtungen, die Anwendungsentwicklung und die Systemintegration. Ersteres zielt auf die Befähigung der Weiterentwicklung und Betreuung der Unternehmenssoftware ab. Wohingegen sich bei der Systemintegration auf die IT-Infrastruktur, den technischen Betrieb und den Schutz der IT-Systeme fokussiert wird. Neben den praktischen Erfahrungen sammeln Fachinformatiker in ihrer Ausbildung auch Projekterfahrung und können direkt nach der Ausbildung selbstständig Aufgaben im Unternehmen übernehmen. Das spätere Tätigkeitsfeld hängt stark mit dem ausbildenden Unternehmen zusammen. Möglich ist der Einstieg beispielsweise in die IT-Beratung, die Software- oder Datenbankentwicklung sowie in die Data Warehouse Entwicklung.
Informatik-Studium
Ein klassisches Informatik-Studium vermittelt die theoretischen, technischen und praktischen Grundlagen der Informatik sowie Grundlagen der Mathematik, wie Logik, Lineare Algebra und Analysis. Der theoretische Teil des Studium befasst sich mit Computerlinguistik, der Automatentheorie und Komplexitätstheorie.
Die technische Informatik vermittelt den Aufbau und die Funktionsweise von Betriebssystemen, Rechner-Architekturen, Kommunikationsnetzen und Datenbanken.
Die praktischen Inhalte vermitteln Programmier-Paradigmen und führen in die Programmierung und Software-Entwicklung ein. Dazu gehört auch die Einführung in Algorithmen und Datenstrukturen.
In Praktika und Seminaren werden Studierende im Rahmen von Projekten durch komplexe Aufgabenstellungen und Situationen auf die Anforderungen in Unternehmen und der Wissenschaft vorbereitet. Dort können sie die gelernten Inhalte praktisch anwenden.
Zusatzangebote ermöglichen die Spezialisierung in eine Fachrichtung wie beispielsweise IT-Sicherheit oder Data Science, um sich auf spezielle Aufgaben im Unternehmen vorzubereiten. Aufgrund der umfangreichen Inhalte im Studium kann ein Informatiker das Tätigkeitsfeld nahezu frei wählen.
Studium der Wirtschaftsinformatik
Das interdisziplinäre Studium der Wirtschaftsinformatik befasst sich mit der Entwicklung von Informations- und Kommunikationssystemen in Unternehmen aller Branchen. Sie ist anwendungsbezogen, daher konzentriert sich das Studium inhaltlich auf die praktische Informatik. Es werden auch technische und theoretische Inhalte vermittelt, jedoch nicht in der Breite und Tiefe wie in einem Informatik-Studium.
Die betriebswirtschaftlichen Schwerpunkte liegen auf Systemen der operativen Funktionsunterstützung, wie das Customer Relationship Management und der Logistik, und der strategischen Entscheidungsunterstützung wie dem Controlling. Zum Studium gehören daher das interne und externe Rechnungswesen sowie Investitions- und Finanzierungstheorien.
Spezialisierungen sind unter anderem in den Anwendungsbereichen Enterprise Resource Planning (ERPERP), Supply ChainSupply Chain Management (SCM) oder Business Intelligence (BI) möglich. Wirtschaftsinformatiker können in allen (Schnittstellen-)Bereichen in einem Unternehmen oder in der Verwaltung arbeiten oder durch eine Spezialisierung direkt in eine Position als ERP-, SCM- oder BI-Spezialist einsteigen. Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu Supply Chain auf CIO.de
Studium der Medieninformatik
Die Medieninformatik entstand vor dem Hintergrund der Digitalisierung von heute als analog bezeichnete Text-, Audio- und Videomedien. Es ist ein Teilgebiet der Informatik und umfasst als interdisziplinäres Studium vor allem die Aspekte der praktischen Informatik. Je nach Hochschule kann der Studienschwerpunkt auf den informationstechnischen Grundlagen oder der Gestaltung von Multimediasystemen liegen. Im Studium werden unter anderem Inhalte zur Medientheorie, Mediengestaltung, Medienpsychologie und Mediendidaktik sowie den Kognitionswissenschaften vermittelt.
Medieninformatiker können im Bereich der Software-Entwicklung, dem Marketing oder der digitalen Produktentwicklung tätig werden.
Studium der Bioinformatik
Das interdisziplinäre Studium der Bioinformatik befasst sich mit computergestützten Methoden zur Unterstützung der Lebenswissenschaften. Durch sie konnten grundlegende Erkenntnisse zur modernen Medizin beigetragen werden. So leistete die Bioinformatik einen bedeutenden Beitrag zur Sequenzierung des menschlichen Genoms.
Im Studium werden die Grundlagen der technischen und theoretischen Informatik vermittelt, insbesondere Algorithmen und Datenstrukturen. Diese werden in der Algorithmischen Bioinformatik zusätzlich vertieft. Darüber hinaus beinhaltet das Studium die Zell- und Mikrobiologie sowie angrenzende Fächer wie Physik, Mathematik und die Allgemeine Chemie.
Sowohl das wissenschaftliche Arbeiten und Forschen als auch die Anstellung in einem Unternehmen der Chemie- und Pharma-Industrie steht Bioinformatikern offen.
Duale Studiengänge kombinieren Ausbildung und Hochschulstudium
Eine sehr anspruchsvolle und umfangreiche Form der Informatiker-Ausbildung ist ein duales Studium, das die Ausbildung zum Fachinformatiker und ein Hochschulstudium in Informatik oder eines interdisziplinären Studiengangs kombinieren.
Dadurch werden zum einen die grundlegenden Konzepte und umfangreichen Gebiete der Informatik über die Hochschule vermittelt, die in der Fachinformatiker-Ausbildung nicht vorgesehen sind. Zum anderen ermöglicht das duale Studium die Auseinandersetzung mit konkreten Problemstellungen und Systemen in der Unternehmenspraxis. Die Theorie kann direkt angewendet werden. Zudem stehen erfahrene Kollegen im Unternehmen zur Verfügung die situativ unterstützen können.
Die Inhalte der Ausbildung und des Studiums sind zeitlich versetzt und nehmen viel Zeit in Anspruch. Semesterferien gibt es nicht und Urlaub muss an unterrichts- und vorlesungsfreien Tagen genommen werden. Das erfordert viel Disziplin, Durchhaltevermögen und einen langen Atem.
Nach Abschluss der Ausbildung und des Studiums ist jedoch wertvolle Berufserfahrung gesammelt und ein direkter Einstieg in Unternehmen auf verantwortungsvolle Positionen möglich.