Präsentationssoftware
Die besten Powerpoint-Alternativen
Microsofts Powerpoint ist seit Jahren die Nummer Eins bei Präsentationssoftware - kein Wunder, ist es doch fester Bestandteil von Microsofts beliebtem Office-Paket. In den letzten Jahren sind aber auch immer mehr Alternativen erschienen, die für weitaus weniger Euro zu haben sind als der aktuelle Powerpoint-Preis von 150 Euro. Viele sind sogar komplett kostenlos zu haben. Wir haben uns fünf der zahlreichen Alternativ-Programme genauer angeschaut und sie in puncto Ausstattung und Funktionen miteinander und mit Powerpoint verglichen.
- Whitfield Diffie
1984: Für Vorträge vor seinen Vorgesetzten bei der amerikanischen Telefongesellschaft Bell Northern schreibt Whitfield Diffie ein kleines Präsentationsprogramm. Damit gilt er später vielen als der eigentliche Erfinder von Powerpoint. Diffie wird als Hippie mit langen Haaren geschildert. Bis heute ist er seiner Frisur treu geblieben. - Whitfield Diffie
1975 hat Diffie (rechts) mit Martin Hellman (Mitte) das Verfahren zum Austausch von Schlüsseln (Diffie-Hellman-Algorithmus) entwickelt, das bis heute im Einsatz ist. - Robert Gaskins
Robert Gaskins, Diffies Chef bei Bell Northern, entwickelt die Software "Presenter". Sie ähnelt Diffies Präsentationsprogramm. Gaskins kündigt bei Bell Northern und kauft sich in das Softwareunternehmen Forethought ein, um Presenter vermarkten zu können. - Powerpoint 1.0
April 1987: Presenter heißt jetzt Powerpoint. Die Version 1.0 (schwarzweiß auf einer Diskette) läuft nur mit dem Apple-Betriebssystem und wird sofort ein großer Erfolg. - Microsoft GBU, Menlo Park
August 1987: Microsoft kauft Forethougt samt Powerpoint für 14 Millionen Dollar und entwickelt es in seiner Graphics Business Unit (hier der Eingang) in Menlo Park, Kalifornien weiter. Mai 1990: Die erste Powerpoint-Version für Windows kommt auf den Markt. - Powerpoint 3.0
1992: Powerpoint wird Teil des Büropakets Office 3.0. Via Office hat sich die Software seither Hunderte Millionen Male verkauft. Gaskins verlässt 1996 Microsoft. - Powerpoint-Folien
Heute, weltweit: Geschätzte 30 Millionen Präsentationen pro Tag enthalten Powerpoint-Elemente.
Google Docs Präsentationen
Google Docs ist unumstritten der am häufigsten benutzte Cloud-basierte Office-Dienst. Und auch er bietet der Vollständigkeit halber eine Präsentationssoftware an. Nutzer dieses kostenlosen Dienstes können bereits vorhandene Präsentationen importieren oder völlig neue anlegen und sie online im Browser bearbeiten, verwalten und teilen - egal von wo; einzige Voraussetzung ist ein Internetzugang.
Google Präsentationen ist bekannt für sein exzellentes Filesharing und seine Möglichkeiten zum teambasierten Arbeiten. Dabei können bis zu zehn Nutzer gleichzeitig ein Dokument bearbeiten und es anschließend mit bis zu 200 Leuten teilen. Sie können Präsentation mit der Software über eine bestimmte URL veröffentlichen oder sie auf eine Webseite einbetten (LinkedIn-Profile inklusive). Leider lassen sich Ihre Präsentationen jedoch nicht auf SmartphonesSmartphones bearbeiten. Das Betrachten ist hingegen kein Problem. Alles zu Smartphones auf CIO.de
Was den Export der fertigen Präsentation angeht, unterstützt GoogleGoogle Präsentationen Powerpoint-, PDF- und Textformate, allerdings bleiben nicht mit jedem Format alle Charakteristika der Präsentation erhalten. Präsentationen in Google Docs dürfen eine Dateigröße von 10 Megabyte nicht überschreiten, das entspricht in etwa 200 Folien. Für Business-Kunden ist Google Präsentationen Teil des bezahlpflichtigen Google-Apps-Services, der auch Googlemail, Google Kalender und mehr umfasst.
Google Präsentationen besitzt ein eher spartanisches Interface. Importierte Präsentationen müssen zunächst umgewandelt werden, wodurch nicht selten Elemente verloren gehen. Beim Import einer Powerpoint-Präsentation blieben etwa die Folienwechsel-Animationen auf der Strecke. Alles andere war immerhin fehlerfrei.
Alles zu Google auf CIO.de
Für eine Präsentation steht eine recht begrenzte Anzahl an Themen und Hintergründen bereit. Die eher magere Beute lässt sich dank der Google Docs Templates Galerie aber schnell erweitern. Positiv hervorzuheben ist ferner das Einbinden von Videos in die Präsentation. Wer auf diese Option klickt, dem präsentiert Google gleich eine Liste an möglichen Youtube-Clips, abhängig von den Schlüsselwörtern, die Sie bislang in Ihrer Präsentation benutzt haben. Eine Vorschau der Videos ist darüber ebenfalls möglich.
Die meisten Funktionen von Google Präsentationen sind elementar aber solide. Der Dienst bietet leider keinerlei Möglichkeiten für animierte Folienübergänge. Immerhin ist das Nach-und-nach-Erscheinen bestimmter Textelemente und Objekte auf der Folie möglich. Audio-Dateien werden ebenfalls nicht unterstützt. Schade ist außerdem, dass selbst im Vollbild-Modus die Folien nie wirklich als Vollbild präsentiert werden. Am unteren Bildschirmrand bleibt stets eine kleine Toolbar sichtbar.
Kostenpunkt: kostenlos, bzw. ca. 40 Euro pro Jahr pro Nutzer für Business-Kunden
Sprachen: beinahe alle Sprachen vertreten
Lizenz: einzeln
Import/ Export: Import von Powerpoint, Export in PDF und Powerpoint
Vorteile: einzigartige Teamarbeit- und Filesharing-Möglichkeiten, sehr weit verbreitet, interagiert mit anderen Google-Diensten wie Picasa und Youtube, Betrachten der Präsentationen von mobilen Geräten, unterstützt viele verschiedene Sprachen.
Nachteile: Sehr sporadisches Interface, keine Audio-Unterstützung, keine animierten Folienübergänge, kein Offline-Zugriff auf Präsentationen, keine Metriken und keine Analysen
Geeignet für:Vielreisende und Arbeitsgruppen werden die Team-Möglichkeiten von Google Docs zu schätzen wissen. Google Präsentationen selbst ist aber sehr beschränkt. Wer nicht häufig Präsentationen erstellt oder sie nicht allzu komplex sein müssen, kann den Dienst bedenkenlos nutzen.