Messe zieht positives Fazit

Die CeBIT schafft sich ab und erfindet sich neu

26.03.2017
Die Digitalisierung erfasst alle Teile der Gesellschaft - das hat die CeBIT erneut gezeigt. Nach drei Jahrzehnten war es die letzte Leistungsschau in ihrer bisherigen Struktur. 2018 will sich die CeBIT als eine Art modernes Digital-Happening neu erfinden.
SAP-Stand auf der CeBIT 2017 mit dem bisherigen Konzept.
SAP-Stand auf der CeBIT 2017 mit dem bisherigen Konzept.
Foto: SAP SE / Wolfram Scheible

Die letzte CeBIT alter Prägung ging nach fünftägiger Dauer mit einem positiven Ausblick zu Ende. Für die Aussteller auf der Technologiemesse betonte der Hewlett-Packard-ManagerHewlett-Packard-Manager Heiko Meyer: "Man kann sagen: Die CeBIT brummt. Die Stimmung ist absolut gut, es wird mehr Neugeschäft generiert." Und für VodafoneVodafone war es die "beste CeBIT aller Zeiten". Mit einem neuen Konzept zum vernetzten Alltag habe das Unternehmen eine Neuausrichtung der Messe bereits vorgemacht, sagte Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland. Top-500-Firmenprofil für Vodafone Alles zu HP auf CIO.de

Auf die angekündigte Neuausrichtung der CeBIT gebe es überwiegend positive Reaktionen, sagte der Vorsitzende des Messe-Ausschusses Meyer. Messe-Chef Oliver Frese hatte am Mittwoch eine Neukonzeption angekündigt, die die Veranstaltung künftig wieder stärker für Privatbesucher öffnet und in den Sommer schiebt - die nächste CeBIT findet vom 11. bis 15. Juni 2018 statt. Frese bescheinigte der Branche eine Aufbruchstimmung, die das Thema der DigitalisierungDigitalisierung auf ein neues Niveau hebe: "Diese starke CeBIT 2017 gibt uns den Schwung für die nächste CeBIT 2018." Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Zur Neuordnung meinte Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer des Bitkom-Branchenverbands, das Konzept sei stimmig: "Die Branche braucht eine breite Kontur". Sie müsse einmal im Jahr "ein Feuerwerk der Innovationen" abfeuern - und das müsse die CeBIT sicherstellen. Die radikale Neuordnung fokussiert die CeBIT rund um das markante Expo-Holzdach auf dem Messegelände, wo eine Art Digital-Campus entstehen soll. Flankiert wird er in den umliegenden Hallen von einem Mix aus Konferenzen, Netzwerk-Veranstaltungen und praktischen Anwendungen der Aussteller zum Thema Digitalisierung.

Rohleder: "Diese Breite halten wir für wichtig, diese Breite brauchen wir - und da setzen wir auf die CeBIT." In diesem Jahr waren 3007 Aussteller aus 70 Ländern gekommen. Die Besucherzahl entsprach mit gut 200.000 Menschen weitgehend den Erwartungen. Wenige Stunden vor dem offiziellen Ende am Freitagabend ging Frese von einem leichten Besucher-Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Das Partnerland Japan war mit 120 Unternehmen vertreten.

Mehr Abstand zur CES und zum Mobile World Congress

Im Fokus der IT-Messe standen diesmal neue Technologien wie Roboter, künstliche Intelligenz oder Drohnen in konkreten Anwendungsbeispielen. In zahlreichen Konferenzen wurde dabei auf den Aspekt der Datensicherheit hingewiesen, die in vielen Bereichen der Wirtschaft nach wie vor lückenhaft sei. Zudem beklagten Verbände eine Zuspitzung des IT-Fachkräftemangels. Wirtschaft und Behörden liegen mittlerweile beim Kampf um die fähigsten Köpfe oft in Konkurrenz.

Die CeBIT fand seit 1986 jährlich vier Wochen vor der größeren Hannover Messe statt, aus der sie einst als eigenständige Veranstaltung hervorgegangen war. Künftig wird die zeitliche Anordnung auch mit Blick auf andere Leitmessen wie die CES in Las Vegas (Januar) und den Mobile World Congress in Barcelona im Februar entzerrt werden. (dpa/rs)

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