Radar/Dispossessor

Ermittlern gelingt Schlag gegen Ransomware-Hackergruppe

13.08.2024
Sie sollen in vielen Ländern Daten von Unternehmen und Institutionen verschlüsselt und dann Lösegeld erpresst haben: Eine international agierende Bande ist von Ermittlern empfindlich getroffen worden.
Die identifizierten Tatverdächtigen kommen aus der Ukraine, Russland, Kenia, Serbien, Litauen und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die identifizierten Tatverdächtigen kommen aus der Ukraine, Russland, Kenia, Serbien, Litauen und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Foto: Fehmiu Roffytavare - shutterstock.com

Cybercrime-Ermittlern aus Bayern ist nach eigenen Angaben ein erfolgreicher Schlag gegen eine international agierende HackergruppeHackergruppe gelungen. Zwölf mutmaßliche Täter der seit August 2023 bestehenden Gruppe Radar/Dispossessor wurden identifiziert und von der Gruppe genutzte Server vom Netz genommen, wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern und das Bayerische Landeskriminalamt mitteilten. Alles zu Hacker auf CIO.de

Die Gruppe soll vor allem kleine bis mittelständische Unternehmen und Institutionen mit sogenannter Ransomware erpresst haben. Durch Schwachstellen verschafften sich die Kriminellen demnach Zugang zu den IT-Systemen der Betroffenen, verschlüsselten die Dateien und forderten anschließend Lösegeld.

Schwerpunkt der Taten lag in den USA

Schwerpunkt der Taten lag den Angaben zufolge zunächst in den USA. Im Zuge der Ermittlungen kamen demnach 43 weitere Geschädigte in Deutschland sowie unter anderem in Argentinien, Australien, Belgien und Brasilien ans Licht.

Um Druck aufzubauen, sollen die Täter neben der direkten Ansprache auch Videos mit den gestohlenen Daten an die Betroffenen verschickt und eine Website präsentiert haben, auf denen sie die Daten veröffentlichen würden, sollte keine Zahlung erfolgen.

Die identifizierten Tatverdächtigen kommen demnach aus der Ukraine, Russland, Kenia, Serbien, Litauen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gegen einen Verdächtigen, dem konkrete Taten in Deutschland vorgeworfen werden, wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Die weiteren Verdächtigen werden in anderen Ländern strafrechtlich verfolgt.

Vier Unternehmen in Deutschland rechtzeitig gewarnt

Vier deutsche Unternehmen seien in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt zudem rechtzeitig vor einer Verschlüsselung gewarnt worden.

In einer international abgestimmten Aktion mit der US-amerikanischen Ermittlungsbehörde FBI beschlagnahmten Ermittler den Angaben zufolge in Deutschland 17, in Großbritannien drei und in den USA fünf Server der Gruppe. Zudem machten sie demnach acht kriminell genutzte Domains unschädlich. Damit sei die von den Kriminellen genutzte IT-Infrastruktur vom Netz genommen worden. Der Fokus liege nun darauf, weitere Beteiligte zu identifizieren und Erkenntnisse zu weiteren Geschädigte zu gewinnen. (dpa/rs)

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