Public IT


eGovernment ohne Grenzen

02.02.2012

Grenzüberschreitende elektronische Zustellung

Bei diesem Pilotprojekt können Bürger Portale anderer EU-Länder für elektronische Zustellungen (eDelivery) nutzen, indem sie ihren nationalen elektronischen Identitätsnachweis einsetzen. Darüber hinaus werden öffentliche Verwaltungen in die Lage versetzt, Dokumente an Bürger verschiedener Länder direkt über das eDelivery-Portal des jeweiligen Landes zu senden. Die Technische Universität Graz koordiniert dieses Projekt.

Adressänderung

Dieses Pilotprojekt wird es ausländischen Bürgern ermöglichen, Adressänderungen mithilfe ihres nationalen elektronischen Identitätsnachweises vorzunehmen und alle relevanten Stellen über diese Änderung zu informieren. Die in den einzelnen Mitgliedstaaten geltenden Verfahren müssen hierfür nicht geändert werden, da die von STORK entwickelte Plattform interoperabel ist, das heißt, sie ist für verschiedene Kartentypen und länderspezifische Infrastrukturen anwendbar. Aktuell sind zwei Szenarien vorgesehen: die Abfrage und die Aktualisierung einer Adresse. Die Agência para a Modernização Administrativa in Portugal zeichnet für dieses Projekt verantwortlich.

Kommissionsdienste

Der European Commission Authentication Service (ECAS ) erlaubt es Mitarbeitern der EU-Kommission, sich für eine Vielzahl von Anwendungen anzumelden. Das Pilotprojekt Kommissionsdienste verbindet STORK und ECAS . So ist es den Mitarbeitern in den Mitgliedstaaten möglich, ihre nationalen eIDs einzusetzen, um die elektronischen Dienste der Europäischen Kommission zu nutzen. ECAS stellt beispielsweise Authentifizierungsdienste für die Kommunikation zwischen den Mitgliedstaaten (Internal Market Information System, IMI) und das Teilnehmerportal für europäische Forschungsprogramme zur Verfügung. Neun Staaten nehmen an diesem von der Technischen Universität Graz koordinierten Pilotprojekt teil: Österreich, Belgien, Estland, Deutschland, Island, Italien, Portugal, Slowenien und Spanien.

Die geschilderten Anwendungsszenarien eröffnen für Bürger und staatliche Stellen neue Möglichkeiten. "Die Pilotprojekte werden den Bürgerinnen und Bürgern und auch den öffentlichen Verwaltungen zeigen, dass eine Interoperabilität von elektronischen Identitäten in eGovernment-Diensten möglich ist. Sie werden den Mehrwert einer elektronischen Identität in einem geschützten, sicheren und privaten Umfeld deutlich machen", so Professor Antonio Lioy vom Politecnico di Torino in Italien und stellvertretender STORK Vorsitzender. STORK-Pressemitteilung vom 25. Oktober 2010 und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Das eID-Netz werde öffentliche Mittel einsparen, den Zeitaufwand sowohl für Behörden als auch für Bürger verringern, die Risiken von Missbrauch und Betrug reduzieren sowie eine Vielzahl von Möglichkeiten schaffen. "Es ist ein weiterer Schritt in Richtung eines grenzenlosen EU-Markts." Zugleich wird es mit dieser Entwicklung für den Bürger immer selbstverständlicher, die eID-Funktion seines Ausweises zu nutzen - auch im privatwirtschaftlichen Bereich. Daraus ergeben sich Marktpotenziale für Online-Diensteanbieter, die frühzeitig die elektronische Ausweisfunktion in ihr Angebot integrieren.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem eID-Service Pocketguide - bereitgestellt mit freundlicher Genehmigung der Bundesdruckerei.

Zur Startseite