OUTPLACEMENT-BERATUNG

Entlassen ­ aber wie?

05.11.2001

Guter Stil muss gewahrt bleiben

Angst vor erheblichen Image-Schäden oder schlimmstenfalls vor Sabotage durch ehemalige Mitarbeiter, die wertvolles Insider-Wissen geradewegs zur Konkurrenz tragen könnten, veranlasste Personalleiter Karl-Heinz Sternberg vom IT-Dienstleister Level 3, die Dienste der Outplacement-Beratung Mühlenhoff in Anspruch zu nehmen. Die Firma musste sich im Sommer von knapp hundert Mitarbeitern trennen. „Wir haben alle Kündigungen an einem Tag ausgesprochen. So ist es uns gelungen, den Betroffenen zu helfen und Panik unter den verbleibenden Angestellten zu vermeiden“, sagt Sternberg. „Manche Chefs legen an so einem Tag ja sogar den E-Mail-Server lahm, um zu vermeiden, dass sich der Unmut der Mitarbeiter ausbreitet und das Klima vergiftet. Das brauchten wir nicht.“

Speziell New-Economy-Geschädigte kennen das, etwa die von Kabel New Media in Hamburg: Noch vor der Insol- venz des Unternehmens im Mai dieses Jahres wurden sie zwar persönlich, aber ohne jede Vorwarnung zum Kündi- gungsgespräch gerufen. Zurück am Arbeitsplatz mussten sie feststellen, dass man ihre E-Mail-Zugänge gesperrt hatte. Der damalige Vorstandschef, Peter Kabel, hatte den Mitarbeitern versichert, man werde ihr Ausscheiden „würdevoll“ gestalten. Tatsächlich, so sagten Gefeuerte, habe man sie wie Kriminelle behandelt.

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