Legacy-Software, unsaubere Daten
ERP: 13 Stolperfallen und Auswege
Fehler #2: Unzureichende Evaluation der ERP-Anbieter
"Viele meiner besten Kunden sind von den Marketing-Teams der Anbieter regelrecht ‚verkauft’ worden", kritisiert Shawn Casemore, Präsident bei Casemore & Co. Daher wunderten sich viele nach Abschluss der Implementierung "über die Beschränkungen des Systems, über Kapazitätslücken und über oft negative Auswirkungen auf Best Practices im Unternehmen".
Immer nach Referenzen fragen
Casemore rät daher, immer nach Referenzen zu fragen. "Fordern Sie mindestens drei Firmennamen aus Ihrer Branche und sprechen Sie diese Firmen auch an, um Features, Funktionen und Herausforderungen abzufragen." Und wenn der Anbieter solche Referenzen nicht beibringen kann oder will? "Dann gehen Sie einfach wieder", so der lapidare Rat des Experten, "sonst enden Sie als Versuchskaninchen".
Fehler #3: Nicht verstandene oder ungenutzte Schlüsselfunktionen
"In unser jährlichen ERP-Umfrage haben wir festgestellt, dass gerade einmal 46 Prozent der Befragten von sich meinen, die Funktionen ihrer ERP-Systems gut zu verstehen", sagt John Hoebler. "Tatsächlich finde ich das ein schockierendes Ergebnis", so der Chef von MorganFranklin, einer Beratungsfirma, "vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Geld in diesen Anwendungen steckt."
Ohne das Wissen um den Funktionsumfang der Lösung aber verschenken die Firmen Potenzial zum Automatisieren ihrer Geschäftsprozesse und zum Erreichen ihrer Geschäftsziele. Zudem würden Upgrades, Verbesserungen und Wartungen teurer und wahrscheinlich weniger nützlich sein.
Um dieses Problem zu lösen, rät Hoebler dazu, eine Liste mit allen Funktionen zu erstellen und diese Liste regelmäßig zu überprüfen. Das Ziel müsse sein herauszufinden, welche Funktionen am häufigsten verwendet würden und welche dabei den meisten Erfolg brächten. Diese Wissensbasis könne dann für das Anlernen neuer Kollegen verwendet werden, um Anleitungen zu schreiben, oder für die Weiterentwicklung des ERP-Systems auf längere Sicht.