Studie von Uni Oxford und McKinsey
Fatales Projekt-Versagen
IT-Projekte sind tickende Zeitbomben. Sie zerstören in unschöner Regelmäßigkeit ganze Unternehmen und ruinieren die Karrieren der Manager, die für sie verantwortlich sind. Wer Baupfusch für alltäglich hält, sollte sich vergegenwärtigen: In der Welt der Informationstechnologie ist alles viel schlimmer als in jener von Stahlbeton und Mörtel. Das Risikomanagement versagt bei IT-Projekt ebenfalls regelmäßig – offenbar deshalb, weil die Systeme die Absturzquote der realen Welt kaum erahnen können.
Klingt nach Panikmache, ist aber offenbar bittere Wirklichkeit. Immerhin steckt eine Studie hinter diesen Aussagen. Und zwar keine, die beispielsweise von einem Anbieter besonders hochwertiger Projekt-, Risiko- oder Change-Managementsysteme beauftragt wurde. Der Befund ist abgesichert durch die vermutlich größte internationale Studie über große IT-Change-Initiativen. Zwei Jahre lang werteten Forscher der Universität Oxford und des Beratungshauses McKinsey etwa 1500 ProjekteProjekte mit einem durchschnittlichen Volumen von 170 Millionen US-Dollar aus. Alles zu Projekte auf CIO.de
Das Ergebnis in Schlüsselzahlen: Jedes sechste Projekt sprengte das vorgegebene Budget um durchschnittlich 200 Prozent – und zwar inflationsbereinigt. Der geplante Zeitrahmen wurde in diesen Fällen im Mittel um 70 Prozent überschritten.
IT-Projekte dreimal öfter außer Kontrolle als Bauprojekte
Den Vergleich mit großen Infrastrukturprojekten in der Baubranche wählen die Forscher aus Großbritannien selbst. Demnach geraten IT-Projekte zwei bis dreimal so oft außer Kontrolle wie ambitionierte Bauvorhaben. Auf standardisiertes Risikomanagement ist offenkundig kein Verlass. Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns ist in der Realität 20mal so hoch wie von derartigen Programmen prognostiziert.