CEO Mark Fields muss gehen

Ford steht vor Chefwechsel

22.05.2017
Bei dem unter Druck stehenden US-Autobauer Ford zeichnet sich ein Chefwechsel ab.

Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf eingeweihte Personen berichteten, dürfte am Ende eines signifikanten Umbaus des Managements auch Konzernlenker Mark Fields selbst seinen Posten verlieren. Nachfolger wird demnach Jim Hackett, der bislang im Unternehmen für selbstfahrende Autos zuständig ist.

FordFord werde die Personalie noch am Montag verkünden, schrieben die Nachrichtenagentur Bloomberg und die "New York Times". Zuerst hatte das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" über das drohende Aus für Fields berichtet. Ford kommentierte dies zunächst nicht weiter. Top-500-Firmenprofil für Ford

Fields steht seit geraumer Zeit unter Beschuss. Zuletzt musste er sich auf der Aktionärsversammlung vor zwei Wochen erhebliche Kritik anhören, wie die "New York Times" schrieb. Eine sich abkühlende Autokonjunktur in den USA, sinkende Gewinne und eine enttäuschende Aktienkursentwicklung hatten den Druck von Investorenseite erhöht. In Fields Amtszeit hat die Aktie nahezu 40 Prozent ihres Wertes verloren.

Auch das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete von einem umfassenden Wechsel im Managementteam. Laut der Wirtschaftszeitung gibt es Spannungen innerhalb der Führung. Ein Personalwechsel sei eine gute Gelegenheit, eine klare Strategie für den Konzern aufzusetzen, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen.

Autokonjunktur in den USA stark abgekühlt

Dabei könnten vor allem solche Manager betroffen sein, die noch vom früheren Konzernchef Alan Mulally zu Ford geholt worden waren oder unter ihm aufgestiegen sind, schrieb das "Wall Street Journal". Dazu gehört auch der amtierende KonzernchefKonzernchef Fields. Mulally hatte den Konzern ohne Staatshilfe durch die schwere Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2008 geführt. 2014 schied der frühere Boeing-Manager nach acht Jahren an der Ford-Spitze aus. Top-Firmen der Branche Automobil

Fords Geschäfte mit Pickups und SUVs liefen zwar lange Zeit gut. Niedrige Spritpreise und eine günstige Finanzierung kurbelten die die Verkäufe über Jahre an. Doch die Autokonjunktur in den USA ist spürbar abgekühlt. Der Marktanteil von Ford auf dem Heimatmarkt sinkt.

Wie die anderen Autobauer auch muss Ford Antworten finden auf die zunehmende Konkurrenz durch Technologiefirmen aus dem Silicon Valley, wie Google, Apple, Tesla oder Uber. Dabei geht es zum einen um die Entwicklung von selbstfahrenden Autos. Außerdem werden Mobilitätsdienstleistungen wichtiger, wie etwa Car-Sharing.

Fields hatte daher angekündigt, das Unternehmen umbauen zu wollen, um besser auf die neue Konkurrenz reagieren zu können. Das sollte mit Einsparungen einhergehen. So kündigte der Manager Mitte Mai einen Jobabbau an. 1400 Stellen sollen bis Jahresende wegfallen. Insgesamt sollen die Kosten um drei Milliarden Dollar verringert werden. Ford hat weltweit insgesamt etwa 200000 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in den USA. (dpa/rs)

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