Herr der Prozesse
Wir müssen erst die Prozesse klären, bevor wir mit ERP anfangen", gab Frank Nittka, Leiter der Bereiche IT und Organisationsberatung bei der Brita GmbH, als Leitlinie für die SAP-Umstellung vor.
Er gründete die Abteilung Organisationsberatung, die die Fachbereiche dabei beraten sollte, wie sie ihre Prozesse dokumentieren, strukturieren und optimieren. Um dieses Denken in der Organisation zu verankern, etablierte Nittka Process Owner, die für ganze Prozessketten abteilungsübergreifend Verantwortung übernahmen.
Es galt Widerstände und Ängste, den Mitarbeitern werde etwas weggenommen, zu überwinden. "Wir mussten unsere Leute überzeugen und Vertrauen schaffen", sagt Nittka.
ls Schnittstelle zwischen Fachbereich und IT überprüften die Business Process Experts fachliche Anforderungen darauf, ob sie sinnvoll beziehungsweise in der IT umsetzbar seien und ob integrative Aspekte hinreichend beachtet werden. Mit dieser Schnittstelle und strikten Regeln zur Genehmigung von Modifikationen am SAP-System sei es gelungen, sehr nah am Standard zu bleiben. "Heute denken unsere Leute bereits im Standard."(ba)
Frank Nittka (47), Brita
Position: Leiter IT und Organisationsberatung.
Branche:Wassertechnik (850 Mitarbeiter).
Ein CIO muss ...zum Unternehmenserfolg beitragen.
Er liest gerade ...Dava Sobel: "Längengrad".
Lieblingsfach ...in der Schule: Mathematik.
Wichtigstes Projekt: Prozessorganisation und SAP-Einführung.
Projektbereiche: ERP, Datenqualität / -Management, Konsolidierung (IT-Infrastruktur), Projekt- und Portfolio-Management.
Herausforderungen: Mitarbeiter mussten von der prozessorientierten Organisation überzeugt werden; konsequente Orientierung am SAP-Standard.
Zeitrahmen:2006 bis 2007.
Projektmitarbeiter: zehn im Kernteam (IT-Mitarbeiter gesamt: 16).
Projektbudget: zehn Millionen Euro (2006 bis 2010); (IT-Budget für 2008 allgemein: 7,5 Millionen Euro).
IT-Umgebung: Mysap ERP 2005 (ECC 6.0), BI 7.0 auf MaxDB als Single-Instance-/Single-Client-Lösung.