Strategien


Interview mit Tom Rosamilia, IBM

"IBM wird drei Milliarden Dollar in Chip-Technologien investieren"

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Die offizielle Bezeichnung von Tom Rosamilia lautet Senior Vice President, IBM Systems & Technology Group and IBM Integrated Supply Chain – kurz gesagt, er ist der Chef des gesamten IBM-Hardwaregeschäfts. Das ist ein ziemlich unruhiger Posten.

Denn Big Blue hat sich in den vergangenen Jahren von einem Großteil seiner Produktlinien verabschiedet. Gerade erst ist das Unternehmen im Begriff, seine Industriestandard-Server der System-x-Linie an Lenovo zu verkaufen. Der chinesische Computeranbieter hatte bereits vor zehn Jahren die PC-Division von IBM übernommen. Rosamilia erklärt im Gespräch, wieso die im Vergleich mit anderen IBM-Geschäftseinheiten eher kleine Systems & Technologie-Group von strategischer Bedeutung ist - und wieso Gerüchte über den weiteren Verkauf von Produkt-Divisionen keinen Sinn ergeben.

Tom Rosamilia, Senior Vice President, IBM Systems & Technology Group and IBM Integrated Supply Chain.
Tom Rosamilia, Senior Vice President, IBM Systems & Technology Group and IBM Integrated Supply Chain.
Foto: IBM

Das von Ihnen verantwortete Systems-and-Technology-Segment der IBM, in dem das Hardware-Geschäft gebündelt ist, nahm im zweiten Quartal 2014 nur noch 3,3 Milliarden Dollar ein, was einem Rückgang im Jahresvergleich von 14 Prozent gleichkommt. Befindet sich das Hardwaregeschäft der IBM also im Sinkflug?

Tom Rosamilia: In der Vergangenheit waren wir sicherlich sehr von unserem Hardwaregeschäft abhängig. Aber in den vergangenen 15 bis 20 Jahren haben wir unser Produktportfolio stark verbreitert. Gleichzeitig haben wir unsere Investitionen in Dienstleistungen und Software erhöht. Außerdem haben wir über die Jahre ganze Teile unseres Massengeschäfts mit niederen Margen im Hardware-Geschäfts abgegeben: Wir haben die Retail-Store-Systems, PCs, System-x-Server (Intel-basierte x86-Maschinen, Anm.d.Red.), Drucker, Festplatten, Displays verkauft. Das hat es uns ermöglicht, Geld in gewinnträchtigere Geschäftsfelder zu investieren.

Mit anderen Worten: Die Systems-and-Technology-Group mag kleiner sein als die anderen Divisionen. Aber sie ist und bleibt sehr wichtig für das IBM-Geschäft - und für unsere Kunden. Infrastruktur ist und bleibt wichtig. Unsere Kunden können sich auf IBMIBM und die von uns gelieferte Infrastruktur verlassen, die wir mit den Hardware-Systemen anbieten. Übrigens: Wenn Sie unser Geschäftsergebnis des zweiten Quartals ansehen, dann muss man sagen, dass der Rückgang weitaus geringer war, als dies von vielen erwartet wurde. Alles zu IBM auf CIO.de

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